Neuss "Stadt kümmert sich zu wenig um unsere Sorgen"

Neuss · Michael Klinkicht, Gast beim NGZ-Ortstermin in Norf, brachte es auf den Punkt: "Wenn Politik und Verwaltung die im Protokoll der Stadtteilwerkstatt manifestierten Kritikpunkte und Vorschläge engagierter Bürger erst nehmen würden, könnte sich vieles in Norf zum Besseren entwickeln. Doch es hat den Anschein, dass es dem Projektentwickler weniger um Verkehr, Sauberkeit und Nahversorgung geht, sondern um Möglichkeiten, neue Baugebiete im Interesse der Stadt aufzuzeigen. Schließlich ist es ein Planungsbüro, dass die Stadteilwerkstatt begleitet," so Klinkicht. Schon im Werkstattverfahren hatten die Bürger fehlende Sauberkeit, Graffiti-Schmierereien und den Verkehr zur Sprache gebracht. Das waren auch gestern Themen.

 NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten beim Ortstermin in Norf.

NGZ-Redaktionsleiter Ludger Baten beim Ortstermin in Norf.

Foto: woi

Wobei die Norfer Bürger zudem die Sorge um den Erhalt ihres Rathauses umtreibt. Marlies Köntges, die dort viele Jahre arbeitete, beklagt, dass die Stadt wenig für den Erhalt getan habe. Schon im jüngsten Bezirksausschuss war zu hören, dass die Kosten für eine Renovierung möglicherweise nicht durch den Verkauf der Rathauswiese gedeckt werden können. Überhaupt fühlen sich die Norfer von der Stadt im Stich gelassen. Siegfried Willecke: "Die Situation rund um das Outlet-Center – die Stadt interessiert das nicht." Der Norfbach, der Schwerlastverkehr auf der Vellbrüggener Straße, eine Unterstützung zur Rettung des Wasserturms – Norf beklagt, von der Stadt vernachlässigt zu werden. "Dabei trägt Norf durch Handel, Gewerbe und Industrie in starkem Maße zum Steueraufkommen der Stadt bei", so Waltraud Beyen. "Wir müssen auf die Straße gehen, um unseren Anliegen Gehör zu verschaffen."

(NGZ)
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