Neuss Norfer feiern großes Schützenfest

Neuss · Wenn Schützen gerne von der integrierenden Kraft des Schützenwesens sprechen, dann meinen sie Fälle wie den von Patrick Beil. Erst vor zwei Jahren schloss sich der 37-Jährige der St.-Andreas-Schützenbruderschaft Norf an – und steht an diesem Wochenende als Schützenkönig an der Spitze des Regimentes.

 Patrick und Melanie Beil regieren am Wochenende in Norf.

Patrick und Melanie Beil regieren am Wochenende in Norf.

"In meinen fast 25 Jahren als Musiker im Schützenwesen kann ich behaupten, dass ich viel herumgekommen bin", stellt der Vater dreier Töchter aus Weckhoven selbst fest. Aber dass er sich in einer Gemeinschaft in so kurzer Zeit heimisch fühlt wie in Norf, hätten er und seine Frau Melanie noch nicht erlebt. "Wir werden versuchen, allen die Freundlichkeit, die man uns entgegengebracht hat, zurückzugeben."

Mit der Norfer Kirmes endet an diesem Wochenende die Saison der Neusser Schützenfeste. An deren Anfang hatte das Königsschießen der Norfer Bruderschaft gestanden, bei dem sich allerdings zunächst kein Bewerber fand. Spontan entschloss sich Beil für eine Kandidatur, doch er hatte Bedenken. Würde er als Bewerber mit nur zwei Jahren Vereinszugehörigkeit überhaupt akzeptiert werden? Doch der Vorstand zerstreute solche Gedanken, und so sicherte sich Beil mit dem 20. Schuss die Königswürde – und der Bruderschaft einen Schützenkönig.

Der selbstständige Malermeister und Trockenbauer aus Weckhoven ist in seinem Heimatort als Hubertusschütze aktiv, doch eigentlich ist seine Schützenlaufbahn mit der Musik verbunden. Im Bundesfanfarenkorps St. Paulus war er aktiv, später bei den Düsseldorfer "Black Lions". Und dass die Norfer Bruderschaft seit 2011 ihr eigenes Fanfarenkorps hat, ist vor allem Patrick Beil zu verdanken. Er ist Major, Vorsitzender und musikalischer Leiter dieses Klangkörpers.

Vor Norf liegen vier Tage Kirmes. Es ist die größte Gemeinschaftsveranstaltung, wie Brudermeister Georg Nellen hervorhebt und ein Ort der Begegnung. "Ich denke", so Nellen, "keiner möchte in einer seelenlosen Schlafstadt leben, in der man sich untereinander nicht kennt".

(-nau)
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