Neuss Neusser Frühlingserwachen

Neuss · Sonnenstrahlen locken die Menschen an die Tische vor den Cafés, in den Beeten der Parks sprießen Blumen. Rund 80 000 Euro gibt die Stadt im Jahr für die Bepflanzung aus und vergab 90 Konzessionen für Außengastronomie.

 Kerstin und Mona Kläser (v.l.) genießen im Markt Café die Frühlingssonne. Das Café bietet als einer von 90 Betrieben Außengastronomie an.

Kerstin und Mona Kläser (v.l.) genießen im Markt Café die Frühlingssonne. Das Café bietet als einer von 90 Betrieben Außengastronomie an.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Nicht nur kalendarisch, sondern auch deutlich sichtbar hat der Frühling Einzug gehalten in der Stadt. Überall sprießt es farbenfroh im Blumenbeet und auf Stühlen vor den Cafés tummeln sich Gäste, gierig nach wärmenden Sonnenstrahlen. Doch welcher Aufwand steckt hinter dem frühlingshaften Erscheinungsbild? Wie teuer sind die Blumen am Straßenrand? Welche städtischen Auflagen müssen Gastwirte erfüllen, um den Neussern ungetrübte Freude an ihrer Außengastronomie bieten zu können?

 Fabian Swiontek und Heinz Günther Kölges beim Pflanzen von Blumen.

Fabian Swiontek und Heinz Günther Kölges beim Pflanzen von Blumen.

Foto: Lothar Berns

Stefan Diener, Leiter des Grünflächenamtes, kann die Frage nach den Kosten der Bepflanzung beantworten: 20 000 Euro stecken demnach in Form von Frühlingsgewächsen wie Veilchen, Tulpen, Hyazinthen und Co. im Boden. "Wir wechseln zu den Jahreszeiten die Bepflanzung an den Ein- und Ausfallstraßen, Stadtgärten und anderen repräsentativen Orten", sagt Diener. Insgesamt würden dafür rund 80 000 Euro im Jahr anfallen – für etwa 80 000 Pflanzen.

Dabei wurde die Wechselbepflanzung bereits einer Sparkur unterzogen. "Vor zirka sieben Jahren lagen die Ausgaben noch um rund ein Drittel höher", schätzt Stefan Diener. Und auch jetzt bleibe abzuwarten, was die aktuelle Wirtschaftlichkeitsprüfung der Stadtgärtnerei ergebe, von deren Beständen das Grünflächenamt die zu setzenden Pflanzen für das Stadtgebiet bezieht. Eine Schließung der Gärtnerei gilt bis zum Jahr 2013 als wahrscheinlich. Ob die Kosten danach sinken, oder durch den Ankauf von Blumen externer Anbieter steigen werden, ist unklar.

Weniger Umbrüche sind im Bereich der Außengastronomie zu erwarten. Schon seit mehr als zehn Jahren gehe der Trend zu deutlich mehr Angeboten an Sommerterrassen und Bestuhlungen vor den Restaurant- und Cafétüren, sagt Jürgen Schmitz vom Ordnungsamt. Rund 90 Konzessionen seien verteilt, pro Jahr kämen zehn neue Anträge dazu. "Mittlerweile ist eine Konzession für Außengastronomie zu einem Wettbewerbsmerkmal geworden. Wer draußen keine Sitzplätze anbietet, hat bei der Gunst der Gäste das Nachsehen", meint er. "Extrablatt"-Geschäftsführer Hajdar Rexhaj bestätigt das: "An Tagen mit gutem Wetter würden uns ohne Außenbestuhlung bis zu 40 Prozent des Umsatzes fehlen." Eine Konzession zu bekommen, sei recht einfach, sagt Jürgen Schmitz. Schwer könne es nur bei Hinterhöfe und in reinen Wohngebieten werden. Nur die Richtlinien für die Außenbestuhlung sorge manchmal für Ärger. Schmitz: "Wir schreiben keine Farben vor, wollen aber auch keine Villa Kunterbunt in der Innenstadt." Doch im Blumenbeet ist das ja ausdrücklich erwünscht.

(NGZ)
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