Neuss Finanzamt zieht ab heute um

Neuss · Aus drei Finanzämtern werden ab heute zwei gemacht. Dazu wird das Finanzamt "Neuss I" komplett ausgeräumt. Das Areal an der Schillerstraße wird der Neusser Bauverein kaufen und mit Wohnhäusern bebauen.

 Vor einer logistischen Herausforderung: Vorsteher Hans Peter Eichner (l.) und Geschäftsstellenleiter Peter Langjahr.

Vor einer logistischen Herausforderung: Vorsteher Hans Peter Eichner (l.) und Geschäftsstellenleiter Peter Langjahr.

Foto: Andreas Woitschützke

Noch liegt der Großteil der 11000 gelieferten Umzugskartons zusammengefaltet in den Fluren, doch dieses Bild wird sich schnell wandeln: Alle Mitarbeiter im Finanzamt Neuss II am Hammfelddamm helfen in den nächsten Tagen tatkräftig mit, sämtliche Steuerakten einzupacken und später im richtigen Büro wieder einzusortieren. Ein logistischer Kraftakt, denn aus drei Finanzämtern im Rhein-Kreis Neuss werden bis Anfang April zwei gemacht. "Neuss I" an der Schillerstraße muss dazu komplett ausgeräumt und die Akten auf "Neuss II" und auf das neue Finanzamt in Grevenbroich verteilt werden. Zusätzlich sind alle Akten mit neuen Steuernummern zu versehen. Das Areal an der Schillerstraße kauft der Neusser Bauverein, der dort 69 Wohneinheiten errichten will.

Gestern startete die Belegschaft in Neuss mit dem Einpacken der Kartons. "Wir müssen hier Platz schaffen für 90 zusätzliche Mitarbeiter", sagt Hans Peter Eichner, Vorsteher der Behörde am Hammfelddamm. 90 Mitarbeiter von der Schillerstraße arbeiten künftig in Grevenbroich, 130 im Hammfeld. Von dort aus werden wiederum 40 Angestellte nach Grevenbroich "abgegeben". Um für die künftigen Kollegen Platz zu schaffen, wurden im Hammfeld Schulungsräume und die Hausmeisterwohnung in Büros umgewandelt sowie zusätzliche Zwischenwände eingezogen. "Wir rücken zusammen", erklärt Eichner. Wenn das Finanzamt am Hammfelddamm, das künftig für Neuss, Kaarst und Meerbusch zuständig ist, am 1. April seine Türen für die Steuerzahler wieder öffnet, sind dort 344 Mitarbeiter tätig. Das Gebäude mit Baujahr 1994 ist für 350 Mitarbeiter ausgelegt: "Es wird also schon etwas eng, wenn wir beispielsweise externe Prüfungskommissionen unterbringen müssen", überlegt Eichner.

Eng sieht es derzeit auch auf dem Schreibtisch von Silke Küsters aus. Sie sortiert Steuerakten den künftigen Bearbeitern zu und packt die Papiere in Kisten. Derzeit türmen sich auf ihrem Tisch sieben Akten-Stapel, doch die Sachbearbeiterin bewahrt den Überblick. Ohne Überstunden lässt sich ein solcher Umzug nicht bewältigen, aber das sieht Silke Küsters gelassen: "Wir müssen ja fertig werden." Im Erdgeschoss besichtigen Monika Moll und Heike Wetzel derweil schon einmal ihren neuen Arbeitsplatz. Die beiden Mitarbeiterinnen freuen sich auf ihre Tätigkeit in der neuen SIST – der Service- und Informationsstelle. Dazu wurde der Eingangsbereich komplett umgestaltet. Die Besucher, die dort ab dem 1. April ihre Steuererklärung abgeben, können in der SIST sofort klären lassen, ob alle Unterlagen vorhanden sind.

(NGZ)
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