Neuss Neues Diakonie-Haus in der City

Neuss · Die evangelischen Gemeinden zeigen in der Innenstadt Flagge. Das von ihnen getragene Diakonische Werk eröffnet Am Konvent eine zentrale Anlaufstelle und fasst dort Beratungs- und Hilfsangebote zusammen.

 Die Diakonie setzt in der Innenstadt ein Zeichen: Martin Stapelfeldt (l.) und Christoph Havers vor dem geplanten "Haus der Diakonie" am Konvent.

Die Diakonie setzt in der Innenstadt ein Zeichen: Martin Stapelfeldt (l.) und Christoph Havers vor dem geplanten "Haus der Diakonie" am Konvent.

Foto: Woi

Die Mitglieder des Diakonischen Werkes Neuss (DW) stehen vor weitreichenden Entscheidungen. In einer außerordentlichen Versammlung sollen sie am 29. September über die Übernahme von Arbeitslosen- und Jugendberatungsstelle aus der Trägerschaft des Kirchenkreises Mönchengladbach-Neuss schon im kommenden Jahr entscheiden.

Vor allem aber sollen sie sich über das Profil verständigen, dass das geplante Haus der Diakonie haben wird. Das wird Am Konvent 14, im ehemaligen Einrichtungshaus Stappen, eingerichtet und soll schon im März als zentrale Anlaufstelle in der Innenstadt eröffnet werden.

Die Vorarbeiten sind schon weit gediehen. Fest steht nach Auskunft von Christoph Havers, dass die Diakonie ihr bisheriges Sozialpsychiatrisches Zentrum (SPZ) schließen und in die Innenstadt verlegen wird. "Das ist gesetzt", sagt der Vorstandsvorsitzende, der in diesem Punkt Landschaftsverband und Rhein-Kreis als Kostenträger hinter sich weiß. Denn in den Räumen im Haus Am Stadtarchiv 10 kann sich das SPZ nicht weiterentwickeln. Mit dieser Einrichtung zieht auch der Freizeittreff Hof-Café um.

Damit gibt es ein Grundgerüst für das Haus der Diakonie: Im Erdgeschoss wird das Café mit der Tagesstätte für psychisch Erkrankte verbunden. "Zugänge zu unseren Dienstleistungen müssen leicht sein", sagt Havers, der diesem Café auch die Bedeutung zumisst, erster Kontakthof für Ratsuchende zu sein. Vom ersten Obergeschoss dagegen wird die Diakonie die Angebote des SPZ koordinieren und eine entsprechende Beratung anbieten. Dabei geht es um Betreuungen, betreutes Wohnen, Pflege.

Neben den Tagungsräumen im Keller stehen der Diakonie aber noch zwei weitere Etagen zur Verfügung. Wie die genutzt werden, hängt im Detail auch davon ab, welche Vorstellungen die Gemeinden als Träger des DW haben, erklärt der Aufsichtsratsvorsitzende Martin Stapelfeldt. Würde beschlossen, Migranten-, Alten- oder aber Schuldner- und Insolvenzberatung am Konvent anzubieten, soll das nicht heißen, dafür andere Anlaufstellen dafür zu schließen.

Mit dem Kirchenkreis verhandelt das DW über die Frage, die an der Drususallee angesiedelte Arbeitslosen- oder Jugendberatung aus deren Trägerschaft zu übernehmen. Grundlage dafür ist ein Beschluss der Kreissynode aus dem Vorjahr, erklärt Superintendent Hermann Schenck. Zur nächsten Synode im November sollen Verträge auf dem Tisch liegen, über die abgestimmt werden kann. Entscheiden alle Gremien in diesem Sinne, dann, so Stapelfeldt, "haben wir mit dem neuen Haus viele Optionen".

(NGZ)
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