Neuss Mit "Heinz" künftig auf dem Rhein unterwegs

Neuss · Die DLRG taufte am Wochenende zum 100-jährigen Bestehen ihr neues Hochwasserboot. Dabei auch Ehrenamtler, die in Magdeburg waren.

 Seinen ersten Einsatz hatte das neue Hochwasserboot "Heinz", das am Samstag getauft wurde, bereits in Magdeburg.

Seinen ersten Einsatz hatte das neue Hochwasserboot "Heinz", das am Samstag getauft wurde, bereits in Magdeburg.

Foto: A. Woitschützke

DLRG-Bezirksleiter Dirk Warthmann musste am Samstagnachmittag zunächst ein Geständnis ablegen: Das neue Boot hat schon eine Schramme. Denn obwohl es noch nicht getauft war, hatte es schon einen wichtigen Einsatz: Ein Team der DLRG aus dem Rhein-Kreis war mit dem neuen Hochwasserboot in die Hochwassergebiete in Ostdeutschland gefahren, um in Magdeburg ein Umspannwerk vor den Fluten zu schützen.

Einen Namen jedoch hatte das offene, rot-schwarze Boot, auf dessen Seiten in dicken, gelben Lettern die Aufschrift DLRG prangt, bei seinem ersten Einsatz noch nicht. Die Taufe fand deshalb bei Sonnenschein und einer steifen Brise an der DLRG- Rheinwache in Uedesheim statt. Dafür wurde das Boot in Anwesenheit von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Grevenbroichs Bürgermeisterin Ursula Kwasny, der stellvertretenden Neusser Bürgermeisters Jana Pavlik sowie vielen DLRG-Mitgliedern und Vertretern von Feuerwehr, Wasserwacht und Johannitern von Pfarrer Jens Bielinski-Gärtner und Diakon Matthias Godde aus Uedesheim gesegnet. Petrauschke bedankte sich bei allen Freiwilligen, die sich in den vergangenen Wochen in Ostdeutschland engagiert hatten. Seine guten Wünsche für die DLRG im Rhein-Kreis und das neue Boot verband der Landrat mit einem Appell: "Es müssen noch mehr Kinder und Erwachsene schwimmen lernen. Da leistet die DLRG wichtige Arbeit."

Reiner Wiedenbrück, Präsident des Landesverbands Nordrhein der DLRG, hofft, dass die Rheinwache das neue Boot öfter in Trainings und bei Patrouillen braucht als in Ernstfällen. Aber wenn es in Zukunft klimawandelbedingt öfter Hochwassereinsätze gebe, sei die DLRG im Rhein-Kreis durch bestens trainierte Helfer und mit dem neuen Boot hervorragend gerüstet. Denn das ist für Hochwassereinsätze prädestiniert.

Als reines Kunststoffboot ist es nur 240 Kilogramm schwer, kann mit acht Leuten gut getragen werden, braucht keinen Anleger, ist wendig und besonders gut für den Einsatz in Städten geeignet: Wenn Sandsäcke transportiert oder vom Wasser eingeschlossene Menschen versorgt oder gerettet werden müssen. Getauft wurde das neue Boot übrigens auf den Namen "Heinz" - eine Überraschung für den Taufpaten Heinz Meinbresse, Ehrenvorsitzender des DLRG Bezirks Rhein-Kreis Neuss. Dieser kippte beherzt ein Glas Sekt über den Bug und wünschte "Heinz" traditionell "immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel" und "wenige Einsätze im Ernstfall".

Das neue Boot wird nun aber nicht auf den nächsten Hochwassereinsatz warten, sondern auch auf dem Rhein zum Wachdienst oder auf Badeseen genutzt. Auch Strömungsretter oder Taucher können von dort aus ins Wasser gehen. Neben der Taufe feierte der DLRG Bezirk im Rhein-Kreis am Samstag auch den 80. Geburtstag der Neusser Rheinwache, die in Uedesheim bereits 20 Jahre nach der Gründung der DLRG vor 100 Jahren eingerichtet wurde.

(NGZ)
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