„Circus Probst“ in Neuss Leidenschaft, Gefühl und Emotion

Neuss · Auf dem TÜV-Platz an der Hammer Landstraße bietet der "Circus Probst" eine spektakuläre Show. Dromedare, Pferde und südamerikanische Lamas führen Kunststücke auf.

"Circus Probst" gastiert in Neuss
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Tamara Khourchouva schwebt hoch über den Köpfen der Zuschauer. Sie hält sich nur mit ihren Händen an zwei weißen Lederriemen fest. Aber das hält sie nicht davon ab, Pirouetten zu drehen, sich wie wild zu verknoten oder Kopfüber zu schaukeln. Dabei sieht Tamara in ihrem weißen Kostüm aus wie die Mischung aus einer Eisprinzessin und Jane, der Freundin von Tarzan.

Tamara Khourchouva und der "Circus Probst" gastieren momentan das erste Mal seit drei Jahren wieder in Neuss. Das Programm steht unter dem Motto "Leidenschaft". "Zirkus ist Leidenschaft, Gefühl, Emotion, eben faszinierend", erzählt Laurens Thoen, Tourleiter und Zirkusfan seit Kindertagen. "Das schönste am Zirkus ist der Zusammenhalt, der ist einzigartig. Man kann auch viel von den anderen lernen und das ist für mich die Faszination Zirkus", beschreibt es Sonja Probst. Die Tochter des Direktors Reinhard Probst tritt selbst als Clownesse "Lolli" auf. Sie wurde quasi "im Zirkus geboren", wie Thoen sagt.

Die Neusser Premierenzuschauer, darunter auch 100 NGZ-Leser, sind von Tamara begeistert. Sie bekommt den meisten Applaus und auch einige anerkennende Pfiffe. Kein Wunder, turnt sie doch "ohne Netz und doppelten Boden". Auch der Zuschauer spürt die Faszination, von der Probst und Thoen reden, wenn er das rot-gelbe Zelt des Zirkus, den es bereits seit 1865 gibt, betritt. Das wird auch in Zukunft so bleiben, denn die ist personell schon längst gesichert. "Wir drei Kinder werden den Zirkus irgendwann von unserem Vater übernehmen", sagt Sonja Probst. Sie würden sich sehr ergänzen und jeder habe da so seine Aufgabenbereiche, in denen er besonders gut ist. Schwester Stephanie kümmert sich um die Tiere, die neben den Artisten die großen Stars sind. Sie gilt mit ihren 25 Jahren als hoffnungsvolles Talent in der deutschen Zirkuslandschaft und stiehlt ihrem Vater Reinhard mit ihrer Manegenpräsenz jetzt schon fast die Show.

Sowohl Vater als auch Tochter lassen Dromedare, Pferde und Exoten, wie einen Emu oder südamerikanische Lamas, tanzen und kleine Kunststücke vollführen. Für die Probsts ist es wichtig, dass die Zuschauer merken, wie gut es den Tieren geht. "Die Tiere kommen bei uns immer an erster Stelle", erzählt Sonja Probst. Ihr Zirkus sei der erste in Deutschland gewesen, in dem Tiere nicht angebunden, sondern in großzügigen Boxen gehalten wurden, sagt sie. Von dem "rollendenden Zoo", wie Reinhard Probst es bezeichnet, können sich die Zuschauer in der Pause hinter den Kulissen selbst ein Bild machen.

Das ist noch bis Sonntag, 24. Januar, möglich. Heute gibt es eine Vorstellung um 16 Uhr, Freitag und Samstag findet eine zusätzliche Veranstaltung um 19.30 Uhr statt. Am Sonntag können sich die Zuschauer um 11 und um 16 Uhr verzaubern lassen.

(url/jco)
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