Appartements für wohnungslose Frauen in Neuss Eltern kritisieren SkF-Projekt Dunantstraße

Neuss · Der Sozialverband katholischer Frauen (SkF) will neben einer Kita Appartements für wohnungslose Frauen bauen und betreiben. Der Elternbeirat äußert Sorgen.

 Jens Röskens: „Wir nehmen die Sorgen der Eltern ernst.“

Jens Röskens: „Wir nehmen die Sorgen der Eltern ernst.“

Foto: Andreas Woitschützke

Die Genehmigung zum Bau von sechs Appartements für wohnungslose Frauen an der Dunantstraße liegt dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) seit ein paar Wochen vor, aber ob auch gebaut wird, hat der Vorstand noch nicht entschieden. Das hängt nach Darstellung von Geschäftsführer Jens Röskens mit der noch ungeklärten Finanzierung zusammen, denn über gestellte Förderanträge wurde noch nicht entschieden. Hinzu kommt, dass der Standort direkt neben dem Kindergarten „Regenbogen“ trotz allem noch nicht fix ist: „Wir suchen immer noch nach einer Alternative“, sagt Röskens.

In einer Stellungnahme, die der Elternbeirat der betroffenen Kita erbeten und am Dienstag bekommen hat, klingt das noch etwas anders. Die Suche nach Standortalternativen sei „trotz intensiver Bemühungen ergebnislos“ geblieben und deswegen ein Bau an der Dunantstraße ins Auge gefasst worden, heißt es in dem Schreiben. „Dass der Standort nicht perfekt ist, wissen wir auch“, gibt Röskens auf Nachfrage zu, doch eine Unvereinbarkeit von Kita und Appartements für wohnungslose Frauen kann er auch nicht erkennen. „Wir wollen das Angebot machen“, sagt Röskens, auch weil die Stadt ihrerseits einen großen Bedarf sieht und die sechs Appartements lieber heute als morgen belegen will.

Im Elternbeirat betrachtet man das Projekt nicht ohne Sorge und kann sich zum Beispiel nur schwer vorstellen, wie der Kindergartenbetrieb in der Bauzeit reibungslos funktionieren soll. „Eigentlich war hier zuletzt immer Baustelle“, sagt die Beiratsvorsitzende Cathrin Bauer, und die Ruhezeiten der Kinder am Mittag wurden nie berücksichtigt. Das Problem sieht auch Röskens, der eine konsequente Baubegleitung durch den Architekten und die Geschäftsführung zusagt, um das sicherzustellen. Auch dass das kleine Außengelände der Kita durch den Aufbau eines Gerüstes verkleinert werden muss, kritisieren die Eltern, die auch nicht glauben, dass das Gerüst nur zwei Monate stehen soll.

Röskes erklärt, dass im unmittelbaren Bereich der Kita kaum Arbeiten erforderlich sind. Die Appartements sollen in einem Dachgeschoss, dass dazu ausgebaut und zwei Gauben erhalten wird, und in einem Anbau entstehen. Der soll auch als separater Zugang zu den Appartements dienen.

Die Auswirkungen der Baumaßnahmen auf die Kita Regenbogen wolle man so gering wie möglich halten, betont Röskens. Bauer klingt das „noch zu schwammig“. Auch die Fragen zur Nutzungskonzeption sieht sie mit dem Schreiben des SkF noch nicht ausreichend beantwortet.

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