Initiative in Düsseldorf Sinnstifter werben bei Jugendlichen für den Erzieher-Beruf

Düsseldorf · Katholische Träger in Düsseldorf wollen mit dem Projekt „Sinnstifter“ Interesse am Erzieher-Beruf wecken. Denn in Jugendeinrichtungen und Kitas wird das Personal knapp.

 Die Sinnstifterinnen Stefanie Kaule (l.)  und Andrea Spiller werben für den Erzieherberuf.

Die Sinnstifterinnen Stefanie Kaule (l.)  und Andrea Spiller werben für den Erzieherberuf.

Foto: RP/Sabine Polster

Der Bedarf an Kita-Betreuungsplätzen wächst kontinuierlich. Das haben auch die Träger zahlreicher katholischer Einrichtungen in Düsseldorf registriert. „Besonders beim U3-Bereich ist absehbar, dass er in den nächsten Jahren größer wird“, erklärt Klaus Kehrbusch vom Verein Flingern mobil, der mehrere Kitas und Jugendeinrichtungen betreibt. Noch sei der Personalschlüssel ausreichend. „Aber wir haben keine Reserven.“ Es fehlt am Nachwuchs.

Mehr junge Leute für den Beruf zu begeistern und pädagogische Fachkräfte für die katholischen Gemeinden zu gewinnen, ist Ziel der Initiative „Sinnstifter“, an der auch der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer, die Caritas sowie die katholische Jugendagentur und der Gemeindeverband beteiligt sind.

„Vor allem bei jungen Männern gibt es noch viele Klischees über den Beruf. Dabei ist eine Kita mehr als Malen und Spielen. Die pädagogisch wertvolle Arbeitsleistung ist vielen unbekannt“, sagt Stefanie Kaule. Zusammen mit ihrer Kollegin Andrea Spiller sucht die Diplom-Pädagogin den direkten Kontakt zu Jugendlichen, in Corona-Zeiten verstärkt über soziale Netzwerke, künftig auch über weiterführende Schulen wie das St. Ursula-Berufskolleg. Sie wollen Schüler sollen bei Berufsfindungstagen oder Ein-Tages-Praktika ermuntern, sich die Perspektiven des vielseitigen Berufs anzuschauen und Schwerpunkte abseits der frühkindlichen Erziehung kennenzulernen . Dazu greife man auf das dichte Netz katholischer Einrichtungen in den Stadtteilen zurück. „Jede Einrichtung ist bereit. Für ein Praktikum muss man nicht quer durch Düsseldorf fahren“, sagt Spiller. Und auch die katholische Konfession sei keine Voraussetzung mehr.
 Caritas-Vorstand Henric Peeters hofft, auch Eltern mit der Initiative zu erreichen. „Ab der achten Klasse helfen ja viele bei der Berufsfindung mit. Wir wollen das breite Spektrum des Erzieherberufs aufzeigen, welches eben nicht nur Kitas betrifft.“

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