Bauverein Neuss stellt Jahresbericht vor Bauverein zahlt erstmals seit 2017 wieder Dividende

Neuss · Die fetten Jahre sind vorbei. Seit 2017 konnte es sich die Stadt leisten, auf Zahlungen ihrer Tochterunternehmen zu verzichten, jetzt kassiert sie dort ab.

Nachdem Liegenschaften und Vermessung Neuss (LVN) vergangene Woche durch den Rat – gegen die Bedenken und Stimmen der CDU – schon angewiesen wurde, 1,2 Millionen Euro und damit fast ihren gesamten Jahresgewinn an die Stadtkasse zu überweisen, beschloss am Donnerstag auch der Aufsichtsrat der Neusser Bauverein AG die Zahlung einer Dividende.

 Vorstand Frank Lubig stellte den Geschäftsbericht vor.

Vorstand Frank Lubig stellte den Geschäftsbericht vor.

Foto: Neusser Bauverein

1,5 Millionen Euro bekommt die Stadt, die 372.000 Anteile an dieser kommunalen Aktiengesellschaft hält. Und auch die Kleinaktionäre, die insgesamt mit 684 Namens-Aktion am Bauverein beteiligt sind, sehen zum ersten Mal seit Jahren wieder Geld auf ihrem Konto.

Für den Verzicht auf eine Bauvereins-Rendite seit dem Geschäftsjahr 2016 sprachen zwei Gründe. Erstens: 152 Millionen Euro, die die Stadt Anfang 2017 aus einer einmaligen Gewerbesteuerzahlung erhalten hatte, machten Liquidität zum Fremdwort. Daher sollte – zweitens – der Gewinn des Bauvereins im Unternehmen bleiben, um dessen Investitionskraft und Kreditwürdigkeit zu stärken. Dass damit nach vier Jahren Schluss sein würde, war den Bauvereinsvorständen Frank Lubig und Dirk Reimann seit Februar klar. Mit Verabschiedung des städtischen Etats für 2021 fasste der Rat auch den Anweisungsbeschluss an den Aufsichtsrat, wieder eine Dividende zu beschließen. „Der Bauverein bleibt der große Sozialpartner der Stadt“, betont Heinrich Thiel (SPD), der neue Aufsichtsratsvorsitzende, mit Blick auf eine nicht in Euro und Cent auszudrückende „Sozialdividende“. Aber in schwierigen Zeiten könne und werde man auch zur finanziellen Stabilisierung des Haushaltes beitragen. „Der Bauverein ist gut aufgestellt“, sagt Thiel. Laut Geschäftsbericht, den Vorstand Frank Lubig dem Aufsichtsrat am Donnertag vorlegte, wurde – bei einer Bilanzsumme von 534 Millionen Euro – ein Überschuss in Höhe von 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet.

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