Nettetal Schreiben unter Wasser ist schwierig

Nettetal · Spannendes aus der Welt unter Wasser gab es jetzt in der Stadtbücherei Nettetal. Zusammen mit dem Biologen Dr. Klaus van de Weyer und dem Tauchlehrer Volker Aschenbach tauchten die jungen Besucher ab. Nachgeholt wurde so ein Projekt der "Kleine Forscher"-Aktion.

Eigentlich wollte Nettetals Stadtbücherei im Rahmen des Prfojektes "Kleine Forscher – große Geister" schon in den Herbstferien im vergangenem Jahr abtauchen. Doch kurzfristig fiel Referent Dr. Klaus van de Weyer krankheitsbedingt aus. Ganz abgetaucht ist das programm damit aber nicht. Gestern trafen sich Kinder in der Stadtbücherei, um kurz vor dem Ende der Weihnachtsferien doch noch ein wenig zu schnorcheln.

Mehr als 20 Kinder hatten sich dazu im "Hörsaal" der Stadtbücherei eingefunden, um von van de Weyer mehr über die Unterwasserwelt zu erfahren. Los ging es allerdings mit Ortskunde. "Wer kennt Seen in Nettetal?" wollte der promovierte Biologe und Spezialist für Wasserpflanzen wissen. Die Antworten purzeln nur so heraus. Krickenbecker Seen, Windmühlenbruch, Wittsee – die jungen Besucher kannten sich aus. Per Power Point Präsentation tauchten die entsprechenden Bilder der Seen auf der Leinwand auf. Aber sie wurden nicht nur von oben betrachtet. Zahlreiche Unterwasserfotos folgten und eröffneten eine ganz andere Welt.

Nina (9 Jahre) erkannte beispielsweise einen Hecht und Daniel (11) einen Aal. Beim Zander mussten die Kinder allerdings ausnahmslos passen – bis auf den neunjährigen Jan. Mit Kennerblick betrachtetete er das Schuppentier, dann kam seine Antwort wie von der Harpune abgeschossen. "Das ist ein Zander, der hat nämlich oben diese fiesen Stacheln. Ich angle und kenne mich mit Fischen aus", verriet er seine nicht so ganz gewöhnlichen Kenntnisse.

Dann wurde es richtig spannend. "Was braucht man denn alles zum Tauchen", fragte Volker Aschenbach. Der Lehrer an der Gesamtschule Nettetal ist nämlich auch Tauchlehrer. Wieder waren die jungen Besucher gefragt. Doch diesmal gab es nicht die entsprechenden Bilder dazu. Stück für Stück holte Aschenbach die Ausrüstungsgegenstände aus einer großen Tasche heraus. Mit großer Ruhe erklärte er die Bedeutung von Tauchermaske, Flossen, Luftflasche, der Taucherweste, dem "Jacket", wie es die Taucher nennen und den Lungenautomat. Doch bei der Theorie blieb es nicht. So durfte Linda das Jacket mit Flasche und Lungenautomat anziehen. "Ganz schön schwer", stellte die Neunjährige fest und schaute etwas skeptisch auf den Atemregler, der den Taucher mit Luft versorgt. Es sei ein merkwürdiges Gefühl, so etwas anzuhaben, meint sie.

Clarissa durfte sich dagegen im Schreiben üben. Die dicken Trockentauchhandschuhe an den Händen, versuchte die Neunjährige mit einem an einer Kunststoffplatte angebundenem Bleistift auf der Platte zu schreiben. "Das ist gar nicht einfach", berichtete sie den anderen Kindern, während sie mühevoll Buchstabe für Buchstabe ihren Namen schreibt. Die Unterwasserkamera sowie die schwere Taschenlampe für unter Wasser begeisterten die Kinder ebenfalls. Es war für die kleinen Forscher eben etwas ganz anderes, solche Ausrüstungsgegenstände einmal richtig in Händen zu halten oder gar überzustreifen, statt sie auf Bildern oder in einem Museum zu sehen.

(RP)
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