Kreis Viersen Mehr als 500 Waffen bei der Polizei abgegeben

Kreis Viersen · Bei dem einen lag das Gewehr als Rest einer Erbschaft jahrelang im Keller. Bei dem anderen fehlte der Platz für die ordnungsgemäße Unterbringung des Revolvers. Bis Anfang Dezember hat die Kreispolizei mehr als 500 abgegebene Waffen registriert. "Darunter sind 225 so genannte kurze, und 268 lange Waffen", sagt Polizeisprecherin Antje Heymanns. Noch am Silvestertag wurden Waffen an der Lindenstraße in Viersen abgegeben. Zu den kurzen Waffen gehören Revolver oder Pistolen, Gewehre und Ähnliches sind lange Waffen. Landesweit sind nach Angaben des Innenministeriums bis Ende November rund 34 000 Gewehre und Pistolen abgegeben worden. Die Waffen kommen zum Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD) in Duisburg. Dort werden sie vernichtet.

Grund für die freiwillige Abgabe der Waffen bei Polizeibehörden eine Verschärfung des Waffengesetzes in Folge des Amoklaufs in Winnenden. Die Bürger nutzten bis zum Jahresende noch eine Amnestie-Regel. Die sah vor, dass die Abgabe illegaler Waffen noch bis einschließlich Silvester straffrei war. Im Kreis Viersen wurden bislang 15 illegale Waffen abgegeben, so Antje Heymanns. Mit Ablauf der Frist gilt ab dem 1. Januar der unerlaubte Waffenbesitz als Straftat.

Die Viersener Kreispolizeibehörde hatte alle registrierten Waffenbesitzer im Laufe des Jahres angeschrieben und auf die verschärften Regelungen hingewiesen. Die meisten daraufhin abgegebenen Waffen seien Erbstücke, so Heymanns. Die konnte man bislang einfach übernehmen und zumindest besitzen. Die Neuregelung sieht aber vor, dass diese Waffen unbrauchbar gemacht werden müssen – vielen eine zu teure und aufwändige Angelegenheit. Das neue Waffengesetz sieht auch vor, dass Behördenmitarbeiter künftig unangekündigt und ohne Verdacht die Aufbewahrung von Waffen kontrollieren können. Zuvor durften die Mitarbeiter der Verwaltung nur bei einem konkreten Verdacht oder angekündigt die Aufbewahrung kontrollieren.

(RP)
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