Vorbereitung auf Oktoberfeste In der Papierfabrik ist alles blau-weiß

Lobberich · Derzeit dreht sich in der Lobbericher Papierverarbeitung Suthor alles um die anstehende Oktoberfest-Zeit. Lange wird die bayrische Deko allerdings nicht bleiben. Bald beginnt die Produktion für Halloween und St. Martin

 Die Lobbericher Papierverarbeitung Suthor produziert gerade Deko-Artikel für Oktoberfeste. Geschäftsführer Ralf Stobbe führt durch die Fabrik.

Die Lobbericher Papierverarbeitung Suthor produziert gerade Deko-Artikel für Oktoberfeste. Geschäftsführer Ralf Stobbe führt durch die Fabrik.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)

In der Papierverarbeitungsfabrik Suthor ist gerade alles blau und weiß: Fahnen, Hütchen, Luftschlangen, Tröten und etliches mehr. Denn bald ist wieder Oktoberfest-Zeit. „Ein Klassiker ist die blau-weiße Girlande“, sagt Ralf Stobbe, einer der zwei Geschäftsführer des Lobbericher Unternehmens.

20 bis 30 Tonnen Papier gehen allein für die Herstellung der Oktoberfestdekoration in die Produktion. Für ihr gesamtes Sortiment braucht die Fabrik rund 200 Tonnen im Jahr. Das Rohmaterial wird zunächst bedruckt und schließlich zugeschnitten. „Im nächsten Schritt verarbeiten viele fleißige Hände das Papier weiter“, sagt Stobbe. Es gebe noch viel Handarbeit in der Produktion. Natürlich helfen auch einige Maschinen den Angestellten. Insgesamt gibt es 32 feste Mitarbeiter und diverse Heimarbeiter.

Maria und Edmund Suthor haben die Fabrik im Jahr 1928 gegründet. Mit nur 18 und 21 Jahren wollten sie damals ihr Ziel erreichen, die Welt ein bisschen bunter zu machen, berichtet Stobbe. Mit dem Wenigen, was ihnen zur Verfügung stand, dekorierten sie Festsäle und Schützenzelte. „Die hatten richtigen Unternehmensgeist“, sagt Stobbe über seine Großeltern. Mittlerweile werde sozusagen „Vetternwirtschaft“ in dritter Generation betrieben, berichtet er augenzwinkernd. Stobbe und sein Cousin Kevin Suthor leiten das Unternehmen. Das Firmengelände an der Van-der-Upwich-Straße ist rund 3000 Quadratmeter groß.

Das Lobbericher Unternehmen beliefert 200 Großhändler deutschlandweit. Diese vertreiben die Produkte dann weiter. Wo genau also die Oktoberfestartikel am Ende landen, könne er gar nicht sagen, berichtet Stobbe. Inzwischen gibt es nicht mehr nur das große Oktoberfest in München, sondern bedeutend mehr kleinere Ableger in etlichen Städten und Gemeinden. „Die Regionalisierung der Oktoberfeste hat uns einen Umsatzschub gebracht“, sagt Stobbe. Auch die Ableger des Volksfestes im Ausland bringen dem Unternehmen mehr Absatz. „Ein Schnellschuss waren letztens zwei italienische Brauereien, die auch Dekoration in blau-weiß angefordert haben“, sagt Stobbe. In Österreich, für die Wiener Wiesn, wolle man dagegen Elemente in rot und weiß – die Farben der Nationalflagge.

Die Produkte der Firma Suthor sind für Großhändler und private Kunden über das Internet erhältlich. Aber jeder, der will, kann die Artikel auch direkt vor Ort in Lobberich kaufen. Für die Kunden hält Suthor zusätzlich Tischdecken, Becher und Ähnliches bereit – alles dazu gekauft, damit es zur eigenen Oktoberfest-Deko passt. Im Standardsortiment gibt es Fahnenketten, Masken, Girlanden, Partyhüte, Tröten und vieles mehr, das auch nach eigenen individuellen Wünschen gedruckt wird. „Wir stellen national und international auf Messen aus“, sagt Stobbe. Aber im 90. Jahr der Firmengeschichte gebe es auch viele Stammkunden.

Wichtig ist für den Geschäftsführer der Umweltschutz. „Wir haben eine ökologische Verantwortung für die Heimat“, sagt Stobbe. Deswegen sei Suthor in alle Richtungen zertifiziert. Ein Großteil der Materialien besteht aus recycelten oder recycelbaren Stoffen. In einigen Geschäften gebe es ähnliche Ware mittlerweile sehr günstig, beispielsweise aus China importiert. Weil sie aber leicht entflammbar sei, sei sie für den öffentlichen Bereich nicht zugelassen, erklärt Stobbe.

Das Oktoberfest ist nicht das einzige jährliche Großereignis, auf das sich die Fabrik einstellen muss. Bald geht die Produktion für Halloween- und St. Martin los. Auch für politische Wahlen stellt Suthor Artikel wie Fähnchen her. „Ich habe einen Wahlkampfkalender, in dem alle Termine aufgelistet sind“, sagt Stobbe. Dabei handele es sich meistens um dieselben Produkte, die die Firma auch sonst für die Dekorationen verwendet. Die Verarbeitung macht den Unterschied. „Durch das Design fangen sie an zu leben“, erklärt der Geschäftsführer.

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