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Nettetal Bernd Rosenkranz hört nach 40 Jahren auf

Nettetal · Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz engagierte sich schon als Jugendlicher für die heimische Natur.

Viersen Seit 40 Jahren steht der Breyeller Bernd Rosenkranz im Dienste der Natur und ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz im Kreis Viersen. Schon als Jugendlicher lag ihm die Natur und deren Schutz am Herzen: Bernd Rosenkranz gehörte zu den wenigen Naturschützern, die sich schon früh ehrenamtlich um den Naturschutz bemüht haben. Doch Anfang des kommenden Jahres steht er als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz nicht mehr zur Verfügung. "40 Jahre als Vorsitzender sind genug", sagt der Naturschützer.

Von 1979 bis 1980 standen öffentliche Mittel in nur bescheidenem Umfang zur Verfügung, dennoch wurden viele Maßnahmen von den in gemeinsamer Arbeit tätigen Naturschützern durchgeführt. Im Jahr 1977 entstand unter dem Namen "Aktion Kopfweidenschutz" eine "lockere" Gemeinschaft, der Vertreter des Forstes, der Jägerschaft, der Imkerei, der Fischerei und des Naturschutzes angehörten — und eben auch der Breyeller Bernd Rosenkranz.

Um dem steigenden Umfang der Arbeiten gerecht zu werden, wurde Ende des Jahres 1979 die "Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz im Kreis Viersen" gegründet. Die ersten Projekte, die von der Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen wurden, waren Amphibienschutzmaßnahmen an Straßen im Kreis Viersen, die europaweit als Standard gelten. So wurde der Einbau von Amphibiendurchlässen zwischen Leuth und Hinsbeck auf der B 509 seinerzeit sogar im Fernsehen ausgestrahlt. Auch in der Theorie vermittelten die Naturschützer ihr Wissen, beispielsweise an Schulen, erfanden einen neuartigen Hochbordstein im Bereich der Straßenabläufe und ließen sich diese Erfindung patentieren.

Bernd Rosenkranz war nie untätig, unentwegt war er für den Naturschutz unterwegs — und das nicht nur im praktischen Sinne. "Ich konnte schon immer gut Gedanken ermitteln", sagt er heute und blickt auf seine 40-jährige Naturschutzzeit zurück. Seine Mitstreiter schätzen an ihm in erster Linie seine Hartnäckigkeit, mit der er Maßnahmen angeht "und sie auch durchboxt", sagt Naturfreund und Tierfotograf Arnd Helbig.

Bernd Rosenkranz gilt als "Vater" des Landschaftshofs Baerlo in Breyell-Leutherheide. Hier ist in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur das Besucherzentrum der Arbeitsgemeinschaft Biotopschutz entstanden, hier wurde auch die Idee geboren, den angrenzenden Landschaftsraum im Sinne einer historisch begründeten, für die Region typischen Kulturlandschaft zu entwickeln. Einbezogen in diese Idee ist der gesamte Landschaftsraum vom Bruchwald im Nordosten bis zu den Ackerflächen südwestlich von Baerlo. "Auf dem Landschaftshof ist ein Zugang zur Natur geschaffen worden", sagt Bernd Rosenkranz und bleibt bescheiden.

Täglich ist der Breyeller auf dem Landschaftshof anzutreffen, mit weiteren ehrenamtlichen Helfern hat er viel erreicht. Hier ist eine niederrheinische Kulturlandschaft mit Kopfweiden, Niederwald, Bauern- und Kräutergarten, Obstwiesen und Flachskuhlen entstanden. In Musterbeeten werden traditionelle nachwachsende Rohstoffe wie beispielsweise Flachs angebaut. Schottische Hochlandrinder, alte bedrohte Haustierrassen wie Gänse, Hühner und Tauben können beobachtet werden. Im Hofgebäude, einer ehemaligen Feldscheune, befinden sich ständige Ausstellungen zum Thema Weide.

Im vergangenen Jahr ist eine Weidenwerkstatt aufgebaut worden, in der regelmäßige Kopfweidenkurse stattfinden. "Wir bauen seit 1996 immer wieder", sagt Bernd Rosenkranz. Man darf gespannt sein, was sich der rührige Naturschützer als nächste Maßnahme einfallen lässt — auch wenn er nicht mehr Vorsitzender ist, will er sich engagieren.

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(ivb)
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