Nettetal Ein soziales Jahr in der Jugendherberge

Nettetal · Hitumi Hamaguchi aus Japan, Inesa Radaviciute aus Litauen und Mary Gromygo aus Weißrussland absolvieren derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr in Hinsbeck.

 Inesa Radaviciute aus Litauen (links) und Hitumi Hamaguchi aus Japan arbeiten ein Jahr lang in der Hinsbecker Jugendherberge mit. Mit der deutschen Sprache kommen sie schon gut zurecht.

Inesa Radaviciute aus Litauen (links) und Hitumi Hamaguchi aus Japan arbeiten ein Jahr lang in der Hinsbecker Jugendherberge mit. Mit der deutschen Sprache kommen sie schon gut zurecht.

Foto: Inge von den Bruck

In Jugendherbergen sind die Gäste oftmals international. Dass Jugendherbergen aber auch personell international aufgestellt sein können, beweist die Jugendherberge "Vier Linden" in Hinsbeck. Hitumi Hamaguchi aus Japan und Inesa Radaviciute aus Litauen wirbeln schon fleißig umher, während Mary Gromygo aus Weißrussland noch in den Federn liegt. "Sie hatte Frühdienst", sagt Herbergsvater Manfred Podschull. Derzeit sind drei junge Damen in der Jugendherberge und absolvieren dort ein freiwilliges Soziales Jahr.

Hitumi Hamaguchi kommt aus Osaka. "Ich arbeite im Büro", sagt sie in perfektem Deutsch. Die junge Dame war bereits vor acht Jahren im Rahmen eines japanischen Austauschprogramms in der Jugendherberge — "da war ich im Zirkus eingesetzt, jetzt habe ich auch schon mit Tellern jongliert", sagt sie stolz. Sonst sitzt sie an der Rezeption, hilft in der Küche und schreibt die Menüpläne mit den deutschen Gerichten schon auswendig auf die Tafel. "Putengulasch ist sehr lecker", sagt sie und vermisst die japanische Küche überhaupt nicht. Im vergangenen Jahr habe in Osaka ein deutscher Weihnachtsmarkt stattgefunden, erzählt sie. "Glühwein ist auch sehr lecker", sagt sie lachend.

Inesa stammt aus Kelme in Litauen, zu der die Hinsbecker Pfarre seit Jahren eine freundschaftliche Partnerschaft hegt. Sie war im vergangenen Jahr während eines Partnerschaftsaustauschs bereits im Bergdorf und steht seitdem mit Hinsbecker Jugendlichen in engerem Kontakt. Die 19-Jährige hat gerade ihr Abitur bestanden und war bislang in dem von der Hinsbecker Pfarre unterstützen Jugendzentrum als Gruppenleiterin aktiv. Wenn es die zeitliche Planung zulässt, möchte sie sich auch gern in die Jugendarbeit der Pfarre St. Peter einbinden. In der Jugendherberge versieht sie den Frühstücksdienst, hilft, wo sie benötigt wird. Zurzeit findet in der Jugendherberge ein Deutschkursus von der Volkshochschule statt, den die jungen Damen besuchen. "Die Verständigung klappt aber schon ganz gut, in Englisch oder mit Händen und Füßen", sagt Manfred Podschull, der seine Schützlinge zum Bowlingspielen einlädt und mit ihnen Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung unternimmt.

Ende des Jahres erwartet er weitere FSJler aus der Ukraine, Ungarn "und einen jungen Mann aus Algerien", so der Herbergsvater. FSJler sind in der Jugendherberge sehr willkommen. "Sie kommen alle freiwillig und sind mit Spaß und Eifer bei der Sache", sagt er.

(ivb)
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