Neukirchen-Vluyn Vereine wehren sich

Neukirchen-Vluyn · Die Vereinsvorsitzenden des SV Neukirchen und des TuS Preußen Vluyn lehnen die vorliegenden Pläne für eine gemeinsame zentrale Sportplatzanlage ab – zeigen sich aber auch gesprächsbereit.

Die Vereinsvorsitzenden des SV Neukirchen und des TuS Preußen Vluyn lehnen die vorliegenden Pläne für eine gemeinsame zentrale Sportplatzanlage ab — zeigen sich aber auch gesprächsbereit.

Ein ganz eindeutiges "Nein" zur zentralen Sportanlage war am Wochenende von den beiden Vereinsvorsitzenden des SV Neukirchen und des TuS Preußen Vluyn zu hören. Das liegt aber nicht daran, dass die Sportvereine grundsätzlich gegen ein gemeinsames Areal wären, betonten sie im Gespräch mit dem Grafschafter. Hartmut Bolz (TuS Preußen Vluyn) und Dietmar Burgstaller (SV Neukirchen) sind nur mit der momentanen Planung nicht einverstanden.

"Gesprächsbereit sind wir alle Mal", so Bolz. Dafür müsse aber ein vernünftiges Konzept her. Die Clubs sehen mehrere ihrer Sorgen überhaupt nicht berücksichtigt. Vor allem sei die geplante Anlage viel zu klein. Auf zwei Kunstrasenplätzen könnten unmöglich alle Mannschaften trainieren. Beide Vereine haben alleine 40 Fußballteams. "Wie soll das gehen bei einer Trainingszeit von 16.30 Uhr bis 22 Uhr", fragt Burgstaller. An ihren jetzigen Standorten hat jeder schon jeweils zwei Bolzplätze.

Auch Gleichberechtigung ist für die beiden Vorsitzenden ein Thema und zwar Gleichberechtigung aller drei Neukirchen-Vluyner Vereine. Der SuS Rayen genieße momentan eine Sonderstellung, kritisiert der Chef vom SVN. "Entweder gehen alle drei, oder gar keiner", stellt Hartmut Bolz klar. Auf Dauer würde auch der neue Platz der Rayener veralten. Da wäre eine gemeinsame Anlage für die Stadt auf lange Sicht die günstigste Alternative.

Gerade der SV Neukirchen möchte auch etwas darüber wissen, was mit der jetzigen Immobilie des Clubs passiert. Clubhaus mit Gaststätte und Kegelbahn gehört schließlich dem SVN. "Da redet jetzt plötzlich keiner mehr drüber. Ein guter Plan beinhaltet auch dieses Nachnutzungskonzept", so Burgstaller. Das Gebiet vom TuS ist zum Teil beliebtes Wohngebiet, also wäre es leichter das zu vermarkten. Aber Hartmut Bolz wird genauso wie Dietmar Burgstaller nicht so ohne weiteres den Pachtvertrag mit der Stadt auflösen, der beiden Sportlergruppen noch über 80 Jahre lang die Nutzungsrechte an ihren Plätzen garantiert.

Die Vereine befürchten allerdings, dass sie zur neuen Sportanlage gezwungen werden sollen. Es würden nach einem Ratsbeschluss nur noch verkehrssichernde Maßnahmen im Rahmen der Unfallverhütung durchgeführt. Investitionen hingegen nicht.

Unterschriftenaktion denkbar

Doch die Vereine wissen sich zu wehren. "Ich könnte mir durchaus eine Unterschriftenaktion oder eine Bürgerinitiative vorstellen", sagt Bolz. Und Burgstaller fügt hinzu: "Wenn Wahlen sind, werden wir unseren Mitgliedern natürlich eine Empfehlung abgeben, welche Partei etwas für den Sport getan hat und welche nicht."

Bei rund 2300 Sportlern im SVN und 900 beim TuS erreiche man eine große Menge der Neukirchen-Vluyner Bevölkerung. Dietmar Burgstaller hat allerdings wenig Vertrauen in die Politik: "Es läuft immer nach dem gleichen Muster ab. In den 18 Jahren, in denen ich es als Vorsitzender miterlebt habe, hat sich nichts getan." Soll es also wirklich wieder viel Gerede um nichts werden?

(RP)
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