Schwere Verluste

Die Lintforter Handballfrauen, die noch um den Zweitliga-Verbleib kämpfen, werden mit der begehrten Hannemann, mit „Shooting Star“ Klümper und der „Neu-Chinesin“ Bahrsch drei ihrer Top-Spielerinnen verlieren.

Die Frage, ob die Handballfrauen des TuS Lintfort in de nächsten Saison weiter in der Zweiten Bundesliga spielen werden oder in Kürze den bitteren Gang in die Regionalliga antreten müssen, ist noch nicht geklärt. Dennoch will der Club naturgemäß personell nicht ins Hintertreffen geraten. Folglich laufen, wie bei den Konkurrenzvereinen auch, die Planungen für die kommende Spielzeit auf Hochtouren – zumindest, was den aktuellen Kader betrifft.

Unabhängig von der künftigen Liga-Zugehörigkeit steht schon jetzt fest, dass der TuS zwei hocheffiziente, ganz wichtige Spielerinnen verlieren wird. Daniela Hannemann und Marie-Theres Klümper. Erstere erwies sich, als sie in der Winterpause nach Lintfort kam. im Rückraum als echte Verstärkung. Ihre herausragenden Auftritte haben bei anderen Vereinen Begehrlichkeiten geweckt. Beim PSV Recklinghausen mit Erfolg: Der Liga-Rivale des TuS sicherte sich Danielas Dienste für die kommende Saison.

„Reisestrapazen“ am Niederrhein

Marie-Theres Klümper war im linken Rückraum und auch auf der Position der Mittelangreiferin der „Shooting Star“ des TuS. Aus der Oberliga vom HC TV Rhede kommend, zeigte sie auch Spielklassen häher beachtliche Leistungen. Sie fasste im TuS-Team immer besser Tritt und avancierte zu einer der gefährlichsten Torschützinnenen der Mannschaft. Marie-Theres, genannte „Miete“, will fortan die enormen „Reisestrapazen“ nicht mehr auf sich nehmen. Sie wohnt in Rhede, arbeitet in Kleve und spielt in Kamp-Lintfort; da bleibt kaum noch Zeit für andere Aktivitäten. „Ich bedauere den Wechsel von Beiden“, sagt Lintforts Trainerin Bettina Grenz-Klein und ergänzt spitzbübisch, für alle, die zwischen den Zeilen lesen können: „Vor allem die Gründe von Marie-Theres kann ich nachvollziehen.“ Will sagen: die von Daniela eher nicht.

Die ohnehin seit einiger Zeit verletzte, abenteuerlustige Alexandra Bahrsch, ebenfalls eine Top-Spielerin (wenn sie denn auflaufen kann), zieht es beruflich nach China (die RP berichtete). Yvette Frings glaubt nicht, ihre Ambitionen bezüglich der englischen Nationalmannschaft, die ja als Gastgeber an den Olympischen Spielen 2012 in London teilnehmen wird, beim TuS aufrecht erhalten zu können. Ihr neuer Verein ist noch offen. Jennifer Lang (wie Frings eher eine „Ergänzungsspielerin“) wechselt zum Regionalligisten HSG Kempen, bei dem sie sich größere Spielanteile erhofft.

Während diese fünf Aktiven den TuS definitiv verlassen werden, steht hinter der Zukunft von Ivana Ronova noch ein Fragezeichen. Sie ist zwar vertraglich noch für die nächste Saison an Lintfort gebunden, aber was nutzt es, wenn sie wegen ihrer schweren Knieverletzung für lange zeit oder sogar überhaupt nicht meht spielen kann?

Demzufolge bleiben diese Spielerinnen dem Verein erhalten: Nicole Hillig, Elke Knooren, Meike Beschoten, Caroline Mook, Larissa Heil, Fabiane Voß, Marie Zeegers, Vanessa Dings, Adrienn Miszik, Pia Modrow, Mariam Scharifi und Ute Hohmann. Der Verbleib von Fabiane Voß freut die Trainerin ganz besonders. Seite einiger Zeit (und bis zum Saisonende) ist sie per Doppelspielrecht vom TuS Weibern ausgeliehen und hat sich als ganz wichtige Verstärkung erwiesen.

Vollzug schon in Kürze

Zumindest füe die beiden besonders schmerzhaften Verluste muss baldmöglich Ersatz verpflichtet werden. Folglich ist es wenig überraschend, dass Ulrich Klein, 2. Vorsitzender des TuS Lintfort und Manager der Frauenmannschaft, ankündigt: „Wir hoffen, schon bis Ende des Monats Vollzug melden zu können.“ Nach seiner Aussage laufen einige Gespräche „hoffnungsvoll“ ab und gestalten sich trotz der noch ungeklärten Liga-Zugehörigkeit „keinesfalls schwierig“.

(RP)
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