Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Wie die Jungfrau zum Kind

So kam Ursula Kühnau, Finanzamts-Mitarbeiterin und Volleyballspielerin, zum GSV Moers. Hier arbeitet sie inzwischen als Geschäftsführerin der Fußball-Abteilung. Ihr größter Wunsch ist eine neue Platzanlage.

Nein, große Schlagzeilen über sie selbst in der Zeitung sind ihr fremd. „Ich bin eher die Frau im Hintergrund“, sagt Ursula Kühnau freimütig. Seit dem Jahr 2000 ist sie in der Fußball-Abteilung des GSV Moers mit der Geschäftsführung betraut. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Wolfgang Jansen, warb sie damals an. Die Mitarbeiterin im Moerser Finanzamt hatte zuvor ihren Filius zu den Fußballspielen der GSV-F-Junioren begleitet und sich ein wenig als Betreuerin des Teams nützlich gemacht. Inzwischen hat der Sohn die Fußballstiefel in die Ecke gestellt und sich der Volleyball-Abteilung des Vereins angeschlossen; sein Mutter aber ist dem Fußball treu geblieben und wurde auf Vorschlag von Jansen als Geschäftsführerin der Abteilung gewählt. Erst war sie dort nahezu allein unter Männern, doch nach und nach kam weibliche Verstärkung. Erst die Obfrau und Trainerin der ersten Frauenmannschaft, Bettina Kutscher, dann Silke Weber-Richter, die als Geschäftsführerin für den Nachwuchs tätig ist.

Alle 14 Tage ist Ursula Kühnau besonders gefordert. Dann erscheinen die „Amtlichen Nachrichten“ des Fußball-Verbandes Niederrhein. Und die werden von der Führungskraft des GSV akribisch durch gearbeitet. „Es sind halt viele Kleinigkeiten, die bei einem derart großen Verein geklärt werden müssen“, betont sie. Da bekommen alle Mitarbeiter wichtige Zahlen und Daten übermittelt, der Kassierer muss eventuelle Geldstrafen begleichen. Und einmal im Jahr muss der Mitgliederbestand erhoben werden, damit der Fußball-Verband und der Fußball-Kreis auch auf den Kopf genau wissen, wie viele Mitglieder die GSV-Fußball-Abteilung umfasst.

Eine weitere Aufgabe von Ursula Kühnau ist die Vorbereitung der turnusmäßigen Sitzungen des Abteilungs-Vorstandes. Wenn es allzu hitzig wird, dann schreitet sie auch schon mal energisch ein – verbal. Meist ist sie selbst bei den Spielen der GSV-Frauen und -Männer anwesend. Falls nicht, dann ist am Sonntag Nachmittag in heimischer Umgebung der erste Griff zur Fernbedienung. „Dann schaue ich mir im Videotext die Ergebnisse des GSV an“, erklärt Ursula Kühnau.

Eigentlich kommt sie ja vom Volleyball kommt. Gepritscht und gebaggert hat sie einst in der Betriebssportgemeinschaft des Moerser Finanzamts und zudem mit dem Sohn Bundesliga-Heimspiele des Moerser SC besucht. Mit ihrem größten Wunsch für die sportliche Zukunft des GSV steht sie nachweislich nicht allein da: „Wir brauchen dringend eine neue, größere Platzanlage für alle unsere Mannschaften. Inzwischen beraten wir im Fußball-Vorstand schon darüber, ob wir bei einem derartigen Zulauf an Mitgliedern einen Aufnahmestopp verhängen müssen. Das wäre wirklich jammerschade, aber möglicherweise wird’s bald nicht mehr anders gehen.“

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort