Fußball GSV-Frauen im Pech

Fußball · Ein Gegentor in der 89. Minute kostet den Regionalliga-Fußballerinnen des GSV Moers einen Zähler. Die Gäste von Borussia Bocholt siegten 1:0 und entführten glücklich die Punkte im Premierenspiel am Solimare.

 GSV-Verteidigerin Isabella Heines (r.) ließ 89 Minuten lang nichts anbrennen. Dann fand Tina Nehling aber doch noch die Lücke zum Tor.

GSV-Verteidigerin Isabella Heines (r.) ließ 89 Minuten lang nichts anbrennen. Dann fand Tina Nehling aber doch noch die Lücke zum Tor.

Foto: K. Dieker

Karsten Söhlke war es fast schon ein wenig peinlich. Als der Trainer der Regionalliga-Fußballerinnen des BV Borussia Bocholt sich von Bettina Kutscher verabschiedete, glichen seine Worte eher einer Entschuldigung. "Ich wäre ja mit einem Punkt zufrieden gewesen", verriet er der Moerser Trainerin und sprach gleich darauf von einem glücklichen Sieg, den seine Mannschaft aus Moers mitnehme. Bettina Kutscher, die Contenance wahrend, mochte da zwar nicht widersprechen, flüchtete sich aber in die Erkenntnis, dass der Fußball solche Momente stets parat halte. Und diesmal, beim 0:1 (0:0), hatte es eben den GSV ganz bitter erwischt.

Viele Chancen nicht genutzt

Vor einer Woche noch 1:0-Sieger in Mönchengladbach, lernten die Moerserinnen schneller als gedacht die andere, die unglückliche Seite der Medaille kennen. "Wir haben eigentlich nur einen Fehler gemacht", sagte Bettina Kutscher. Und der bestand darin, die Möglichkeiten der zweiten Halbzeit nicht genutzt zu haben. Abschnitt eins des Premierenspiels am Solimare lässt sich auf einem Bierdeckel protokollieren. Zwei Chancen gab's, beide für die in blau spielenden Gäste. Ann-Katrin Winter durfte sich nach einer laschen Rückgabe bei Torhüterin Lisa Klos bedanken, die der Bocholter Mannschaftsführerin Tina Nehling im letzten Moment noch den Ball vom Fuß fischte. Nehling war es auch, die fünf Minuten vor dem Pausenpfiff ein Solo durch die Moerser Abwehr mit einem Schuss über das GSV-Tor abschloss.

Die gute Zeit des GSV begann nach dem Wechsel und bot gleich mehreren Spielerinnen die Möglichkeit, sich als erste Torschützin am Solimare ins Geschichtsbuch einzutragen. Inga Jürgen setzte nach einem Eckstoß einen Kopfball neben das Gehäuse, die in der ersten Halbzeit in vorderster Front oft alleinstehende Dorthe Engbers zielte nach einer Stunde auch nicht besser und Sarah Stroot, neben Vera Hesemann die auffälligste Spielerin jenseits der Mittellinie, traf nach 73 Minuten nur das Aluminium. Nach 80 Minuten setzte Bettina Kutscher alles auf eine Karte, beorderte die zuvor auf der linken Defensivseite gebundene Mannschaftsführerin Patricia Michalak in die Offensive und hätte dafür belohnt werden können. Doch auch für die gewohnt fleißige Steffi Frings war das Bocholter Gehäuse am gestrigen Tag nicht groß genug. Die Quittung folgte in der 89. Minute, als Nehling per Kopf für die Gäste traf. "Ein unglückliches Tor in letzter Minute kann immer vorkommen", nahm Kutscher ihre Auswahl in Schutz. Na ja, dann muss es Karsten Söhlke ja auch nicht peinlich sein.

(dk)
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