Moers Rosendahl will Fraktionsvorsitz der SPD

Moers · Der Machtkampf innerhalb der SPD-Fraktion spitzt sich zu. Nur auf Vermittlung des Moerser SPD-Chefs Siegmund Ehrmann konnte eine Kampfkandidatur von Mark Rosendahl gegen Karl-Heinz Reimann verhindert werden.

Die Moerser SPD wird voraussichtlich mit einer neuen Fraktionsspitze in den Kommunalwahlkampf 2014 ziehen. Nachfolger des bisherigen Fraktionsvorsitzenden, Karl-Heinz Reimann will Mark Rosendahl (48) werden. Er hatte gegenüber dem SPD-Stadtverbandsvorsitzenden Siegmund Ehrmann angekündigt, bei den im kommenden Monat anstehenden Neuwahlen des Fraktionsvorstandes gegen den bisherigen Amtsinhaber Karl-Heinz Reimann (60) antreten zu wollen.

Der hatte bislang nicht die geringsten Anzeichen erkennen lassen, das Feld einem Anderen zu überlassen. Es wäre also zu einer Kampfabstimmung zwischen Reimann und seinem Herausforderer Rosendahl gekommen. Erst nach zähen Verhandlungen wurde auf Vermittlung des Stadtverbandsvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten, Siegmund Ehrmann, ein Kompromiss auf zwei mehrstündigen Sitzungen unter Beteiligung der stellvertretenden Stadtverbandsvorsitzenden und der Ortsvereinsvorsitzenden erzielt: Der Fraktion soll nun empfohlen werden, die Fraktionsvorstandswahlen auf den 8. Juli zu verschieben. Karl-Heinz Reimann will dann selbst Mark Rosendahl als seinen Nachfolger vorschlagen. Dem SPD-Stadtverbandsvorstand, der laut SPD-Satzung zustimmungspflichtig ist, soll vorgeschlagen werden, das Verfahren mitzutragen. Zu diesem Zweck wurde für den 26. November eine Fraktionssondersitzung anberaumt. Weitere Kandidaten für den Fraktionsvorsitz gibt es bislang nicht.

"Wir haben in den Schlichtungsgesprächen einen Weg gefunden, der sicherstellt, dass die Fraktion nach außen hin geschlossen auftritt und der Fraktionsvorsitzende eine breite Unterstützung hat", sagt Ehrmann. Ansonsten wäre es bei einer Kampfabstimmung zwischen Rosendahl und Reimann "Spitz auf Knopf" zugegangen. "Dabei hätte niemand gewinnen können." Mit Mark Rosendahl bewerbe sich ein Kandidat "anderer Prägung und mit einem anderen Führungsstil". Ehrmann sprach Reimann seine Anerkennung aus: Er habe es immer wieder hinbekommen die Fraktion zu einigen. Reimann selbst ließ seine Enttäuschung trotz des Kompromisses deutlich durchklingen: "Die Art und Weise, wie Mark Rosendahl vorgegangen ist, ist so nicht üblich", sagte er. Innerhalb der Fraktion sei bislang keine Kritik an seiner Arbeit vorgetragen worden. "Nun geht es darum, einen gemeinsamen Weg zu gehen, ohne dass Verletzungen zurückbleiben."

Rosendahl begründete seinen Vorstoß so: "Der Wechsel an der Fraktionsspitze sollte rechtzeitig vor der Kommunalwahl 2014 stattfinden, damit wir klarmachen, mit welchen Führungskräften wir in den Wahlkampf ziehen."

Klaus Rudatsch, CDU Fraktionsvorsitzender, würdigte die Arbeit Reimanns: "Bei allen inhaltlichen Differenzen war er Anker der Ampel und hat immer wieder versucht Gesprächsfäden zur Opposition aufrecht zu erhalten."

(RP/ac)
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