Volleyball Der MSC muss zweimal zu Hause ran

Moers · Die zweite Englische Woche in Folge endet für den Volleyball-Bundesligisten Moerser SC mit einem Doppelspieltag vor eigenem Publikum. Heute geht's in Mülheim zunächst gegen VCO Berlin, Sonntag gegen die Netzhoppers KW-Bestensee.

 Gegen den VC Strassen konnten Tim Broshog (l.) und Ewoud Gommans Kräfte sparen. Die können sie gut gebrauchen, denn für den MSC stehen heute und Sonntag in der Bundesliga gleich zwei Partien auf dem Programm.

Gegen den VC Strassen konnten Tim Broshog (l.) und Ewoud Gommans Kräfte sparen. Die können sie gut gebrauchen, denn für den MSC stehen heute und Sonntag in der Bundesliga gleich zwei Partien auf dem Programm.

Foto: K. Dieker

Auch wenn die Zuschauer beim glatten Europapokal-Sieg des Volleyball-Bundesligisten Moerser SC gegen den VC Strassen am Mittwochabend nicht so richtig auf ihre Kosten gekommen sind, hat Chang Cheng Liu in seiner Funktion als Trainer der Grafenstädter erleichtert aufgeatmet. "So haben wir Kraft gespart", meint er mit Blick auf das Ende der zweiten Englischen Woche in Folge für seine Mannschaft. Zunächst steht in der Mülheimer RWE-Halle heute (19.30 Uhr) die Partie gegen den außer Konkurrenz spielenden VC Olympia Berlin an, am Sonntag (16 Uhr) geht's dann gegen die Netzhoppers KW-Bestensee.

Von der Papierform her ist eigentlich klar, in welcher Partie auf Moers die größere Herausforderung wartet. Schließlich ist der VCO nur alle zwei Jahre als Talentschuppen des Deutschen Volleyball-Verbandes in der Bundesliga vertreten und mit 0:10 Punkten in die Saison gestartet, während die Truppe aus Königs Wusterhausen im Süden von Berlin sich seit 2007 im Volleyball-Oberhaus etabliert hat und aktuell nur mit 0:10 Punkten dasteht, weil ihr vier Zähler wegen Verfehlungen im Lizenzierungsverfahren abgezogen wurden. Auf dem Feld hatten die Netzhoppers bereits Rottenburg und CV Mitteldeutschland besiegt.

Doch MSC-Coach Liu will der sich daraus ergebenden Logik von einem schwächeren und einem stärkeren Gegner partout nicht folgen. Er erinnert sich noch allzu gut an den durchwachsenen Saisonauftakt. "Momentan gibt es keine schwachen Mannschaften für uns. Wir müssen versuchen, in jedem Spiel unsere bestmögliche Leistung abzurufen", betont der Trainer. Zumal die Grafenstädter auch schon einmal den Fehler begangen haben, die Berliner zu unterschätzen. Prompt kassierten sie in der Saison 2008/2009, damals noch unter Chefcoach Georg Grozer senior, in der Bundeshauptstadt eine wenig erbauliche 2:3-Niederlage. Liu, damals noch in der Rolle des Assistenztrainers, verweist allerdings darauf, dass die Moerser gegen den VCO keinen Satz mehr abgaben, seit er das Zepter schwingt.

Klar, dass das so bleiben soll. Deswegen soll es auch keine Experimente geben. "Wir müssen noch mal voll konzentriert zur Sache gehen und möglichst schnell für klare Verhältnisse sorgen. Und dann schauen wir mal", sagt Liu. Das bedeutet wohl, dass wie gegen Strassen Akteure Spielpraxis erhalten könnten, die sonst eher im zweiten Glied stehen — wenn denn die Zeichen frühzeitig auf Sieg stehen. Damit könnten Spieler wie der nach wie vor angeschlagene Diagonalangreifer Michael Oliemann und Libero Oscar Rodriguez, der sich beim Sieg vorigen Sonntag gegen den VC Mitteldeutschland am Fuß verletzte, für die Partie gegen die Netzhoppers Kraft sparen. "Eine Mannschaft, die sehr schnell angreift", betont Liu mit Blick auf sein Videostudium des Gegners. Er sieht viel Arbeit auf den Mittelblock zukommen, und gute Aufschläge sollen den Spielaufbau der Gäste erschweren. Der Lohn für zwei Siege aus dem Doppelspieltag kann sich jedenfalls sehen lassen. Mit vier weiteren Punkten hätte sich der MSC sehr gut hinter dem Spitzentrio der Liga positioniert.

(RP/ac)
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