Wirtschaft in Moers Gastronomen hoffen auf Lockerungen zu Ostern

MOERS · Die Schließung von Lokalen sei ein Fehler, sagte Bürgermeister Christoph Fleischhauer bei einer Videokonferenz in Moers.

 Die Außengastronomie des Grafschafter Wirtshauses am Kastellplatz im Sommer 2020.   Foto: Reichwein

Die Außengastronomie des Grafschafter Wirtshauses am Kastellplatz im Sommer 2020. Foto: Reichwein

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Es war falsch, die Gastronomie zu schließen, insbesondere die Außengastronomie“, sagte am Montagnachmittag Christoph Fleischhauer. „Die Gastronomie war vor dem zweiten Lockdown kein Hotspot. Es ist viel leichter, Kontakte zurückverfolgen, wenn Menschen mit Abstand und geordnet zusammen sind, als ohne Abstand und ungeordnet im privaten Bereich. Und die Menschen sind zufriedener und akzeptieren andere Maßnahmen.“

Der Bürgermeister sprach den 18 Gastronomen, die bei einer Videokonferenz zur Zukunft der Gastronomie nach dem zweiten Lockdown dabei waren, aus der Seele. Neben ihnen saßen online auch Wirtschaftsförderer Jens Heidenreich und Moers-Marketing-Geschäftsführer Michael Birr mit in der Runde. „Leider habe ich auf den Öffnungszeitpunkt keinen Einfluss“, stellte Fleischhauer fest.

Einig waren sich die Teilnehmer in dem Wunsch, das Land solle die Corona-Schutzverordnung ändern, um ab Ostern die Gastronomie wieder öffnen zu können, unabhängig vom Inzidenzwert. Die Gastronomen könnten sich nicht mit einem Lieferservice retten, der von vielen angeboten werde. „Die Gastronomie ist die Intensivstation der Wirtschaft“, beschrieb Hotelier Elmar Welling die kritische Situation.

Bürgermeister, Wirtschaftsförderer und Moers-Marketing Geschäftsführer sahen das auch so. Wie bei der Videokonferenz deutlich wurde, wollen sie alles unternehmen, um die Gastronomen zu unterstützen, Cafés und Imbissbuden, Restaurants und Hotels nach dem zweiten Lockdown wieder Leben einzuhauchen.

Christoph Fleischhauer wies darauf hin, das die Stadt die Gebühr für Nutzung von Außenflächen vor Geschäfte und Gastronomie ausgesetzt habe, zunächst bis zum 30. Juni. Er machte sich dafür stark, bis zum 31. Dezember auf diese Sondernutzungsgebühr zu verzichten, obwohl dadurch der Stadt 120.000 Euro Sondernutzungsgebühren verloren gingen. „Die Politik entscheidet“, schränkte er ein.

Die Gastronomen schlossen sich der Idee an, Moers solle immer für eine Überraschung gut sein, die bei einer Videokonferenz mit Händlern eine Woche zuvor, Andreas Braun vom gleichnamigen Modehaus geäußert hatte. In der Innenstadt solle jede Woche etwas Außergewöhnliches geboten werden, von kleinen künstlerischen und kulturellen Aktionen über Walkacts und einen Streetfoodmarkt bis hin zu größeren Trödelmärkten auf dem Kastellplatz oder Festen in der Innenstadt. In den Streetfoodmarkt sollten Gastronomen aus Moers eingebunden werden. Federführend sollten diese Aktionen von der Moers Marketing organisiert werden.

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