Moers Comedy für jede Generation

Moers · Im Bollwerk am Bahnhof gab es die zehnte Ausgabe des Comedy-Salons.

Die Grafenstadt als Veranstaltungsort für Comedy und Co. ist bei den Freunden des Humors, der schrägen und skurrilen Witze bekannt. Mit dem Comedy-Salon in der Vorweihnachtszeit erfährt Moers erneut die Bestätigung.

Die jüngste Ausgabe konnte gleich zwei Besonderheiten feiern: die mittlerweile zehnte Ausgabe meldete "full house". Das Bollwerk am Moerser Bahnhof, erstmals Veranstaltungsort für das Format, erwies sich als angemessen, wie auch Moderator und Ruhrpottler Helmut Sanftenschneider direkt zu Anfang feststellte. "Wir werden den Laden rocken", meinte er und konnte sich der Unterstützung des treuen Stammpublikums gewiss sein. Locker-leicht stimmte er die Gäste auf den wortreichen Abend ein, dazu gehörte auch sein Check-up der Anwesenden. Alter und Beziehungsstatus zählten dazu. Fazit: Der Comedy-Salon ist generationenübergreifend.

Comedian Özegür Cebe machte den Aufschlag und stellte die drei "Feinde" in seinem Körper vor. Multikulti ist er aufgrund seiner armenisch-kurdisch-türkischen Wurzeln. Gleich zu Anfang bot er einen Rundumschlag, zu dem die politischen Verhältnisse in der Türkei gehörten. Phänomene wie Fanatismus und Extremismus leben von der Angst ihrer Anhänger, so seine Botschaft. Und schon landete er bei den nächsten salonfähigen Themen wie zum Beispiel Markenartikel.

Als "Kölsche Jung" ging dann David Kebe ins Rennen, dem es nach eigenem Bekunden als Ü-30-Vertreter besser als zuvor geht. Kein Stress mehr mit dem Studium, die ewige Suche hat für ihn auch ein Ende. Gesteckte Ziele und Sprossen der Karriereleiter haben sich irgendwie verflüchtigt. Alles entspannt sich mit der Erkenntnis, "das wird nix mehr." Bissig reagierte er unter anderem auf den Trend Fanartikel.

Ebenfalls aus Köln kam der dritte Stand-up Comedian Ill-Young Kim. Er räumte mit asiatischen Missverständnissen auf, ließ Hund und Katze im Körbchen, wenngleich seine Eltern zu diesen Vierbeinern ein anderes Verhältnis pflegen. Das politische Thema Korea bot genügend Stoff. "Wir sind alle gleich", so der Kölner südkoreanischer Abstammung. Mit dem kleinen Unterschied: "Denkt an eure Zukunft. Wir Asiaten sind eure Arbeitgeber von morgen."

(sabi)
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