Mönchengladbach Was Kofi Annan aus Mönchengladbach mitnimmt
Mönchengladbach · Wenn der frühere UN-Generalsekretär nächste Woche nach Mönchengladbach kommt, soll er einen positiven Eindruck von der Stadt gewinnen. So versteht Schirmherr Dr. Max Reiners, Inhaber von Rhenus Lub, seine Aufgabe.
Lech Walesa, Shimon Peres, Michail Gorbatschow, der Dalai Lama — sie alle haben die Welt verändert, und sie alle haben darüber in Mönchengladbach berichtet. Kofi Annan wird es ihnen am Freitag, 4. Juni, gleich tun. Drei Jahre lang hat Peter Schlipköter, Geschäftsführer der Marketinggesellschaft, daran gearbeitet, den früheren UN-Generalsekretär und Friedensnobelpreisträger nach Mönchengladbach zu holen.
Wen Annan mit nach Mönchengladbach bringt, ist schon klar: Nämlich seine Frau und seinen persönlichen Assistenten. Doch was er am Ende mitnimmt, mit welchen Eindrücken er am späten Freitagabend aus Mönchengladbach abreisen wird, das weiß noch niemand. Einer fühlt sich dafür in besonderem Maße verantwortlich: Dr. Max Reiners, Inhaber der Rheindahlener Rhenus Lub GmbH, ist Schirmherr des Abends und wird daher auch eine einleitende Rede halten. Er ist damit der Vertreter des Initiativkreises, also des Zusammenschlusses Mönchengladbacher Unternehmer, die die Reihe der Friedensnobelpreisträger begründet hat.
Nicht fürs Album
"Das ist eine Ehre, aber vor allem eine Verantwortung. Ich mache das ja nicht, um hinterher schöne Fotos für mein privates Album zu haben", sagt Reiners. Der Inhaber des Familienunternehmens, der Chef eines Mittelständlers, der mit großem Erfolg Schmierstoffe für die Metallverarbeitung herstellt und der Friedensnobelpreisträger aus Afrika — gibt es da Gemeinsamkeiten? Reiners lacht. "Es wäre vermessen, wenn ich mich ihm vergleichen wollte. Aber es gibt schon Themen, die ich in seinem Lebenslauf entdeckt habe, die auch für unser Unternehmen zentral sind", sagt Reiners. Die Unabhängigkeit ist ein solches Thema. Kofi Annan hat in seinem politischen Wirken großen Wert auf Unabhängigkeit gelegt. "Das ist bei uns genau so. Wir sind nicht von einem großen Konzern abhängig", sagt der Unternehmer.
Annan habe immer eine Richtschnur gehabt, einen langfristigen Plan, den Frieden in der Welt zu mehren. Das war ihm wichtiger, als einem kurzfristigen Ziel nach dem nächsten hinterher zu jagen. Reiners ist beeindruckt von Annans Respekt vor den Menschen. "Er ist ein Mann der leisen Töne, bei dem mehr Sein als Schein ist. Das ist auch unsere Strategie." Misserfolge habe Annan nie verschwiegen. Das hält auch Reiners für wichtig. Auch Rhenus Lub habe Produkte eingeführt, die sich nicht zum erhofften Ziel führten. "Das haben wir uns eingestanden", so Reiners. In Afrika ist der Unternehmer schon gewesen, und zwar außer in Südafrika auch in Nigeria, wo seine Schwester fünf Jahre gelebt hat.
Das Engagement für den Initiativkreis ist für Reiners gelebte Unternehmer-Verantwortung. "Ein Familienunternehmer wohnt in der Stadt. Das ist anders als bei einem Manager, der Montag kommt und Freitag wieder nach Hause zurückfliegt." Er begegne seinen Mitarbeitern in der Stadt. Natürlich sei es auch Eigennutz, Mönchengladbach attraktiver zu machen. "Denn qualifizierte Fachkräfte kommen nur zu uns, wenn auch das Umfeld stimmt", weiß Reiners.
Zudem sei der Imagegewinn, den die Veranstaltungen des Iniativkreises bringen, messbar, sagt Michael Obst, Sprecher von Rhenus Lub. Überregionale Fachzeitschriften werden über die Schirmherrschaft für die Annan-Veranstaltung berichten.
