Mönchengladbach Stadt: Güdderath ist kein Pulverfass

Mönchengladbach · Von Industriegebieten umzingelt fühlen sich nicht erst seit der Beinahe-Katastrophe am Samstag etliche Einwohner von Güdderath. Und in der Tat: Die Ansammlung von Firmen entlang des Marie-Bernays-Rings, der Oppelner Straße und des Klosterhofwegs ist wohl eine der dichtesten in der Stadt.

Gleichwohl widerspricht Stadtsprecher Wolfgang Speen der Befürchtung von Anwohnern, sie säßen auf einem "Pulverfass": "Das ist ein völlig normales Gewerbegebiet." Mönchengladbachs Feuerwehrchef Jörg Lampe sieht das genauso. Ulrich Schückhaus, Chef der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft, nennt die Güdderather Firmenlandschaft eine "bunte Mischung mittelständischer Betriebe".

Zu diesem Mix gehören alteingesessene Unternehmen wie die Ende 1976 in Güdderath gegründete Hebro Chemie GmbH. Die macht einen Großteil ihres Umsatzes mit Wasserbehandlungsprodukten für Lackierereien, entwickelt und produziert aber auch Produkte und Zubehör für die Reinigung von Heizkesseln oder Entfettungsprozeduren in der Industrie.

Otto Normalverbraucher eher bekannt sein dürften Firmen wie der Mineralölhandel und Tankstellenbetrieb Pflipsen oder der Feuerzeughersteller Tokai am Marie-Bernays-Ring, der Millionen von handlichen Feuerspendern produziert und den gesamten europäischen Markt beliefert.

Neben großen Speditions- und Logistikunternehmen wie Nippon Express und Birkart (im etwas weiter südlich von Güdderath gelegenen neuen Regiopark) ist auch die Post mit einer Logistik-Niederlassung vertreten: In Güdderath unterhält sie am Marie-Bernays-Ring ein großes Briefzentrum, das für den Postleitzahlenbereich 41 mit bis zu 300 Mitarbeitern im Drei-Schicht-Betrieb bis zu 1,5 Millionen Briefe täglich sortiert.

Im Nahrungsmittel-Bereich zählen der Fleischverabeiter Schulte & Sohn und die Abfüllanlage für Coca-Cola und andere Brausen zu den Großen Güdderathern. Die Limonaden-Abfüller verfügen nach Angaben der Mönchengladbacher Feuerwehr ebenfalls über eine CO2 -Löschanlage.

Die Mönchengladbacher Entsorgungsfirma Drekopf — unter anderem aktiv in der Altpapierverwertung und im Kunststoffrecycling — hat am Klosterhofweg eine Betriebsstätte ihrer Erkelenzer Tochter Drekopf Recyclingzentrum GmbH.

(RP)
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