Fußball Frischer Wind beim RSV

Fußball · Süleymann Baybuga wurde vom Aufsichtsrat des Rheydter SV zum neuen Vorsitzenden bestimmt. Der Autoverleiher aus Dormagen will einiges verändern – und klare Strukturen für Spieler und Funktionäre schaffen.

 Süleyman Baybuga ist der neue starke Mann beim RSV.

Süleyman Baybuga ist der neue starke Mann beim RSV.

Foto: kn

Süleymann Baybuga wurde vom Aufsichtsrat des Rheydter SV zum neuen Vorsitzenden bestimmt. Der Autoverleiher aus Dormagen will einiges verändern — und klare Strukturen für Spieler und Funktionäre schaffen.

Es war keineswegs die große Überraschung, dass der Aufsichtsrat des Rheydter Spielvereins Süleyman Baybuga zum neuen Vorsitzenden des Fußball-Landesligisten bestellte. Nach dem Rücktritt von Peter Dohmen dürfte es kein großes Gedränge um diesen Posten gegeben haben. Dennoch dürfte der "Spö" mit dem Neuen einen Mann gefunden haben, der anpackt, macht und den RSV vielleicht wieder in die Spur bringen könnte.

Der bisherige Teamchef der Reserve sieht einige Baustellen beim Spielverein. Die Kader der Fußballmannschaften sollen mehr verbunden werden. Die Landesliga-Truppe soll verstärkt werden. Das Umfeld des Clubs soll optimiert werden. Spieler haben Pflichten zu erfüllen.

"Ich habe als Jugendlicher selbst im Spielverein gespeilt und bin zurückgekommen, um hier etwas zu bewegen", sagt der 39-Jährige, der in Dormagen eine Auto-Verleihfirma leitet und sich auch verbal als Geschäftsmann präsentiert. Seit einigen Jahren führt er praktisch die Reserve des Clubs in Eigenregie, bisher meist losgelöst von den anderen Mannschaften. Baybuga investierte erheblich in die Mannschaft, die inzwischen von der Kreisliga C in der Kreisliga A angekommen ist.

Das wird sicher aber zukünftig ändern. "Ich kann nicht zwei Mannschaften finanzieren. Es müssen sich einfach die Strukturen zwischen 1. Und 2. Mannschaft ändern. Spieler, die zu uns kommen, müssen auch bereit sein, in der Reserve zu spielen. Dann sind auch zwei eng verzahnte Kader zu stemmen", sagt der neue Vorsitzende.

Dazu sollen auch für die kommende Spielzeit Spieler verpflichtet werden, die die Qualität des Kaders spürbar erhöhen. Aber das wird wohl nicht die einzige Baustelle sein, die Baybuga, der in der Türkei geboren wurde, aber inzwischen deutscher Staatsbürger ist, anstrebt. "Im Vorstand muss sich etwas tun. Da kann nicht nur Papier gestemmt werden. Da muss mit angepackt werden", fordert er.

Auch die Spieler müssen sich wohl an klare Strukturen gewöhnen. "Wenn wir die Aufwandsentschädigungen für die Spieler aufbringen, müssen diese auch ihren Pflichten dem Club gegenüber nachkommen. Da kann es dann keine Ausreden mehr geben", sagt Baybuga. Talente wie Ferhat und Dogan Topcu könnten das bald zu spüren bekommen. Sie werden wohl nicht einmal mehr in der Reserve berücksichtigt.

Schließlich soll auch das Umfeld für Spieler, Fans und Sponsoren aufgepäppelt werden. Schon seit einigen Monaten hat Süleyman Baybuga auf der Mühlenstraße in Rheydt ein Bistro für die RSV-Mitglieder eingerichtet. "Das steht hauptsächlich den jungen Spielern zur Verfügung. Hier sind sie gut aufgehoben. Es kann Vereinsleben stattfinden." Die Sponsoren wurden von ihm bereits nach Köln zum Besuch von Harpe Kerkelings Musical "Kein Pardon" eingeladen. Das könnte auch gut ein Motto von Süleyman Baybuga sein. Vielleicht brauchte der RSV gerade eine solche klare Handschrift, um sich wieder in den Bereich zu arbeiten, der dem Traditionsclub zukommt.

(RP/rl)
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