Handball Borussia fühlt sich verschaukelt

Handball · Ausrutscher beim Kellerkind: Die Gladbacher holten in Mettmann nur ein 32:32 und verlieren an der Tabellenspitze an Boden. In einer Minute verspielten sie sicher geglaubte Punkte und hatten die Schuldigen schnell gefunden.

 Christian Kruse (am Ball) im Anflug: Der Mettmanner "Youngster" markiert fünf Treffer.

Christian Kruse (am Ball) im Anflug: Der Mettmanner "Youngster" markiert fünf Treffer.

Foto: Dietrich Janicki

Oberliga Die Wut war groß. Bei Zoran Cutura auch noch am Tag danach. Wie konnte Borussia nur in den letzten 72 Sekunden ein 32:29 noch verspielen? Bei einem Abstiegskandidaten? "Das konnte keiner verstehen", sagte Cutura. Er hatte die Schuldigen des womöglich folgenschweren Punktverlusts schnell gefunden: die Schiedsrichter. "Meiner Mannschaft mache ich keinen Vorwurf", sagte Borussias Trainer. Die Gladbacher holten bei Mettmann-Sport ein 32:32. Schon das Hinspiel hatten die Borussen gegen den Abstiegskandidaten sogar verloren.

Ausgleich in letzter Sekunde

Als Borussia noch trügerisch sicher führte, schickten die Unparteiischen Gladbachs Routinier Martin Kuhlen mit einer Zeitstrafe auf die Bank. 58:48 Minuten waren vorbei. In der letzten Minute aber, monierte Cutura, zeigten die Schiedsrichter bei jedem der drei Gladbacher Angriffe schon früh Zeitspiel an – entsprechend schnell waren die Angriffe beendet, und Mettmann kam so noch dreimal vor das Gladbacher Tor. Zehn Sekunden vor Schluss erkannten die Unparteiischen ein Stürmerfoul eines Gladbachers. So kam Mettmann noch einmal an den Ball, spielte überlegt nach vorne auf Alex Metz – und der traf zum Ausgleich in letzter Sekunde. Und auch da ärgerte sich Cutura über einen ausgebliebenen Pfiff des Gespanns: "Der Spieler war klar im Kreis. Ich kann das einfach nicht verstehen." Borussia ließ sogar einen Einspruch in den Spielbericht eintragen, der aber wohl nichts am Ergebnis ändern wird.

Die Borussen waren über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft. Nach dem 4:6 übernahmen sie mit vier Toren in Folge die Führung, lagen zur Pause 17:14 vorne. Nach dem 18.14 ließen die Borussen aber vier Gegentore in Folge, Mettmann glich zum 18:18 aus. Zoran Cutura reagierte und wechselte seinen Torwart: Der lange Zeit verletzte René Mayeur kam für den diesmal glücklosen Martin Becker. Und das wirkte.

Mayeur parierte in seinem ersten Pflichtspiel nach der langwierigen Knieverletzung viele Würfe aus guten Positionen. Borussia ging 29:25 in Führung und hatte die Punkte vor Augen – bis Martin Kuhlen vom Feld musste und der Gladbacher Ärger in der dramatischen Schlussphase begann.

Das zweite Unentschieden in dieser Saison ist bitter für die Borussen, die nur eines ihrer letzten drei Spiele gewannen. Die Konkurrenz an der Tabellenspitze ist groß, nur drei Punkte trennen fünf Mannschaften. Da ist jeder Punktverlust doppelt schmerzlich.

(RP)
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