Handball Borussia rutscht auf Tabellenplatz drei

Handball-Oberliga · Ein Oberliga-Spiel, das alles hatte, was ein Derby braucht, lieferten sich Borussia und der TV Lobberich. Beide Mannschaften agierten aggressiv und hitzig. Am Ende lag das Quäntchen Glück aufseiten des TV, der 28:27 gewann.

 Borussia strauchelt, Lobberich obenauf: Markus Nacken kommt am Kreis nicht richtig zum Zug, Dennis Föhles (Nummer 7), Christian Wetzel (3) und Matthias Stelten (5) und Torwart Bastian Nagel klären.

Borussia strauchelt, Lobberich obenauf: Markus Nacken kommt am Kreis nicht richtig zum Zug, Dennis Föhles (Nummer 7), Christian Wetzel (3) und Matthias Stelten (5) und Torwart Bastian Nagel klären.

Foto: Theo Titz

Freiwurf für den TV Lobberich. Der Ball wird auf Richard Pasch zurückgelegt, der das Spielgerät aus der zweiten Reihe im Tor von Borussia Mönchengladbach unterbringt - das 28:26 aus Sicht der Lobbericher. Nur noch wenige Sekunden sind zu spielen. Angriff der Borussen. Foul. Siebenmeter. Tobias Elis ist es, der den Strafwurf für die Gastgeber ausführt - und verwandelt. 27:28. Doch der Anschlusstreffer kommt zu spät. Kurz danach ist Schluss in der Gladbacher Jahnhalle. Die Oberliga-Partie ist gelaufen. Der TV Lobberich besiegt die Borussia - wieder einmal. Denn schon das Hinspiel entschied der Aufsteiger für sich. 27:25 endete die Partie im September des vergangenen Jahres. Und wie schon damals wurde auch das Spiel am Samstagabend seinem Namen als Lokalderby in jeder Hinsicht gerecht.

Keiner schenkte dem Gegner etwas. So mangelte es dem Spiel auch nicht an Aggressivität in den Abwehraktionen beider Mannschaften. Und auch gegenseitige Provokationen schlichen sich zunehmend ein. Die Konsequenz: Während die Gastgeber gleich sechsmal in Unterzahl auf dem Platz standen, schickten die beiden Unparteiischen fünfmal einen Spieler der Lobbericher vom Feld. Doch die Unparteiischen - sie waren sowieso ein Thema für sich, befand neben den Zuschauern in der gut gefüllten Jahnhalle, die ihrem Unmut über die Entscheidungen immer wieder lautstark Ausdruck verliehen, jedenfalls auch Zoran Cutura.

"Die Schiedsrichter waren nicht auf der Höhe und mit dem Spiel überfordert", sagte Borussias Trainer, der darin jedoch nicht die Ursache der Niederlage sah. Stattdessen sei es eher der Ausfall von Spielmacher Björn Marquardt, der aufgrund einer Grippe passen musste, gewesen, wodurch seiner Mannschaft die Ideen und nötige Cleverness gefehlt hätten. So gelang es den Gastgebern auch nicht die Vier-Tore-Führung, die sie sich nach einer knappen Viertelstunde erarbeitet hatten, als Polster zu behalten oder auszubauen. Stattdessen schaffte Lobberich eine 5:1-Serie und legte damit den Grundstein für die ab der 19. Spielminute völlig offene Partie. "Wir haben die Borussen danach nicht mehr wegziehen lassen. Am Ende haben wir mit etwas Glück gewonnen, aber auch nicht unverdient", resümierte TV-Trainer Jurek Tomasik und fügte hinzu: "Die zahlreichen Zuschauer aus Lobberich haben uns lautstark unterstützt und zum Sieg getragen. Das hat der Mannschaft in diesem Spiel auf hohen Niveau sehr geholfen."

Auf hohem Niveau war es allein schon, weil es schließlich ein Spitzenspiel der Oberliga war. Während die Borussia vor der Partie auf dem zweiten Tabellenplatz hausierte und von Lobberich als punktgleichen Verfolger gejagt wurde, rückte der TV nun auf den zweiten Platz vor, während Borussia vorerst mit Platz drei vorliebnehmen muss.

(rost)
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