Abiball-Vorbereitungen Das Schickste kommt zum Schluss

Mönchengladbach  · Der Abiball ist der krönende Abschluss einer Schullaufbahn. Angehende Abiturienten aus Mönchengladbach sind deshalb bereits jetzt auf der Suche nach dem perfekten Outfit für den Abend.

 Sabine Kuch arbeitet seit über zehn Jahren als Ausstatterin für Hochzeits- und Abendmode in Mönchengladbach.

Sabine Kuch arbeitet seit über zehn Jahren als Ausstatterin für Hochzeits- und Abendmode in Mönchengladbach.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

An den Kleiderstangen hängt ein Meer aus Tüll, Chiffon und Glitzersteinen. Steffen steht davor und fährt mit den Händen durch die opulenten Ballkleider, die seine Mitschülerinnen gleich anprobieren werden. Denn mit diesen ist er ist zum Shoppen in die Stadt gefahren. Steffen und seine Freunde sind angehende Abiturienten, wollen sich bei der Auswahl ihres Abiball-Outfits gegenseitig beraten: „Ein bisschen Vorfreude tut uns ganz gut – bald kommen ja die ganzen Prüfungen.“ Dann wird keine Zeit mehr für entspanntes Shopping sein. Steffen wird ganz ernst bei dem Gedanken an die Prüfungsphase.

Doch die Sorge wird schnell verdrängt, denn Modeausstatterin Sabine Kuch kommt mit einem Outfit auf ihn zu: ein marineblauer Anzug und eine hellblaue Fliege. Anna bekommt derweil ein enges weinrotes Kleid, das sehr körperbetont ist und Natalie ein bodenlanges, rosafarbenes Kleid, das „gut zu ihren Haaren passt“, findet Kuch.

„Sie hat so einen richtigen Scannerblick“, sagt Natalie und meint das positiv, denn Kuch macht schnell das passende Kleid ausfindig. Seit über zehn Jahren verkauft sie Braut- und Abendmode im „Haus der Braut“ in Mönchengladbach. Die Preise für ein Kleid fangen hier bei 149 Euro an und können bis zu rund 500 Euro reichen. In diesem Jahr liegen hier Kleider in den Farben Hellblau, Weinrot, Grau und Nude im Trend. Und dennoch sei nicht nur die Stofffarbe entscheidend. Haarfarbe, Augenfarbe, Figur – auf all das müsste Acht gegeben werden. „Ein Ballkleid im Internet kaufen, da sträuben sich mir die Nackenhaare“, sagt Kuch und wirbelt herum. Das Maßband um ihren Hals fliegt schwungvoll hinter ihr her. Zielstrebig greift sie in das Kleiderdickicht, murmelt „34, ja, das könnte passen“ und eilt zu den angehenden Abiturientinnen in der Umkleide.

Hier stehen Corinna und Marie und unterhalten sich über den anstehenden Ball. Die Anprobe der Kleider ist für sie wie ein Versprechen: Wenn du das Abi schaffst, dann kommt der Ball als Belohnung. Und auf diesem möchte Marie aussehen wie eine Prinzessin. Sie hat sich in ein bodenlanges, silbernes Glitzerkleid verliebt. Der Rock schaukelt bei jeder Bewegung sanft hin und her. Auch Corinna findet Glitzer gut, allerdings ohne opulenten Rock. Die 1,85 Meter große Schülerin hat sich ein eng anliegendes, schwarzes Kleid mit glitzernden Applikationen ausgesucht. Für sie ist das schicke Herrichten eine richtige Premiere. „Ich hab’ noch nie hohe Schuhe getragen“, sagt Corinna, schreitet dafür aber erstaunlich professionell mit fünfzehn Zentimeter hohen Hacken voran.

Ihr Kleid ist zwar ein Einzelstück, aber damit es auf dem Ball ja zu keiner Dopplung kommt, haben die Schüler eine Gruppe bei WhatsApp eingerichtet. Hier sollen alle ihr Outfit posten. Das habe sich bisher aber noch niemand getraut, verrät Marie.

Bis zum Abschlussball wird es zwar noch einige Monate dauern, deshalb kaufen die Schüler ihre Kleider und Smokings auch noch nicht heute. Doch die Vorfreude auf das große Fest, sie ist schon da. Die Prüfungen können kommen, denn dannach wird gefeiert in prächtiger Mode – und mit viel Glitzer.

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