Minto in Mönchengladbach Einbrecher fahren mit Auto in Juweliergeschäft

Mönchengladbach · Ein spektakulärer Einbruch in ein Juweliergeschäft beschäftigt die Polizei in Mönchengladbach. Mit einem Audi durchbrachen Unbekannte den Haupteingang eines Einkaufszentrums in der Innenstadt.

Minto - Täter durchbrechen mit Pkw Haupteingang - Juwelier beraubt
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Juwelier im Minto beraubt - Täter durchbrechen mit Pkw Haupteingang

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Es klingt wie in einem Hollywood-Film: Mit einem gestohlenen Audi fahren gestern gegen drei Uhr in der Früh mindestens zwei Einbrecher mitten durch die Scheiben des Haupteingangs des Mönchengladbacher Einkaufszentrums "Minto" und dann in die Auslage eines Juweliergeschäftes, aus dem sie dann hochwertigen Schmuck in noch unbekannter Höhe entwenden. Das gestohlene Tatfahrzeug, einen Audi A 6 Kombi, lassen sie in der Shopping-Galerie zurück. Wie die Polizei später herausfindet, ist es im Großraum Frankfurt gestohlen worden.

"Es müssen zwei gewesen sein"

Die Täter flüchteten zunächst zu Fuß, ehe sie in einen anderen Audi stiegen und über die A 61 - vermutlich Richtung Venlo - flüchteten. Eine unmittelbar eingeleitete Fahndung der Polizei verlief bis zum späten Abend erfolglos. Ein Zeuge hatte noch einen Täter auf der Beifahrerseite ins Fluchtauto springen sehen, das daraufhin sofort losfuhr. "Deshalb gehen wir davon aus, dass es mindestens zwei gewesen sein müssen", sagte eine Polizeisprecherin.

Dass jemand auf die Idee kommen könnte, mit einem Auto durch das große Eingangsportal der Einkaufsgalerie zu rasen, um dann mit Vollgas die Schaufenster im Innenbereich zu zertrümmern, hielten Experten eigentlich bislang für ausgeschlossen. Denn eigentlich sollten die massiven Poller vor dem Außeneingang zum Juwelier das Geschäft mit hochwertigem Schmuck doch ausreichend schützen können. Nach Angaben der Polizei waren die Diebe zunächst an den Weihnachtsbuden in der Fußgängerzone vorbeigefahren und über eine seitliche, rund 2,50 Meter breite Rampe hoch zur Haupteingangstür der Einkaufsgalerie gerast, die sie dann durchbrachen. Anschließend fuhren sie mehrfach gegen die Scheiben des Juweliergeschäfts.

Auch wenn der Wert des gestohlenen Schmucks noch nicht bekannt ist, geht die Polizei von einem immensen Schaden aus. Denn neben dem großen Haupteingang gingen noch viele andere Fensterscheiben zu Bruch.

Erinnerungen an Fall im Centro

So ein "Blitzeinbruch" mit einem Auto in ein Einkaufszentrum ist äußerst selten. 2009 gelang es zwei Männern im Oberhausener "Centro", auf ähnliche Art, einen Juwelier auszuplündern. Damals waren die Täter mit einem Auto, ebenfalls einem Audi, und einem Motorrad gleichzeitig durch die Türen eines Seiteneingangs gefahren. Sie entkamen. Ein halbes Jahr darauf versuchten es Unbekannte im "Centro" noch einmal, auf diese Weise in ein Schmuckgeschäft einzubrechen. Sie mussten aber ohne Beute fliehen, weil sie vom Sicherheitsdienst überrascht wurden.

Dass Einbrecher mit Autos gezielt in Juweliergeschäfte in Innenstädten fahren, kommt nach Angaben der Polizei hingegen häufiger vor. Diese Taten finden nahezu ausschließlich nachts statt. Demnach ist die Masche eigentlich immer gleich: Die Täter klauen einen Wagen, durchbrechen damit die Schaufensterfront, stehlen, so viel sie können, und verschwinden zu Fuß. Den Wagen lassen sie zurück. Bei den Tätern handelt es sich laut den Ermittlungsbehörden meistens um Mitglieder professioneller Banden - und nur sehr selten um Gelegenheits- und Nachahmungstäter. Das seien fast ausnahmslos Profis, heißt es bei der Polizei.

(gap)
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