Mönchengladbach "Matching Point" vermittelt Helfer an Ratsuchende

Mönchengladbach · Das soziale Projekt steht für Begegnungen, den Austausch von kreativen Ideen und gegenseitige Hilfeleistung.

 Gülistan Yüksel (vorne in der Mitte) unterhält sich mit Initiatoren und Besuchern des Matching Points.

Gülistan Yüksel (vorne in der Mitte) unterhält sich mit Initiatoren und Besuchern des Matching Points.

Foto: Detlef Ilgner

Gitte sucht offene Leute, die auch endlich mal wieder Halma spielen möchten. Horst sucht einen zuverlässigen Menschen, der sehr persönliche Briefe seiner verstorbenen Mutter von der Sütterlin-Schrift in die lateinische Schrift übersetzt. Das sind zwei von vielen Zetteln, die im Schaufenster des Matching Point in der Passage am Ring zu finden sind. Hinter den Schaufenstern bietet sich dem Auge eine kleine Ausstellung zum Thema "Ich liebe das Meer wie meine Seele". Die Rheydter Künstlerin Elgin Heisig und Uli Wateler, Initiator des Matching Points, haben sich für dieses Projekt zusammengetan. Wateler lieferte die Fotos zu den Gemälden. "Wir beide kommen aus ganz unterschiedlichen Generationen und haben einen gemeinsamen Punkt gefunden", sagt er.

Gemeinsam mit seiner Ehefrau Christiane und Sohn Jan hat er den Treffpunkt im vergangenen Jahr ins Leben gerufen. Entstanden ist dieser aus der Initiative Matching Generations. Das Ziel der Watelers ist es, möglichst viele Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund, unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Interessen zusammenzuführen. In den Räumlichkeiten wird Gruppen die Möglichkeit geboten, sich kreativ auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Aber auch um Hilfe bitten oder seine Hilfe anbieten, kann man im Matching Point. "Jeder Mensch hat andere Ideen, Wünsche und Bedürfnisse", sagt Wateler. "Wir vermitteln auch untereinander und schaffen es immer wieder, Leute zusammen zu führen, die sich gegenseitig behilflich sein können."

Wateler selbst hat sich einer Familie angenommen, die kürzlich nach Deutschland gekommen ist. 18 Jahre hat die Familie mit afghanischen Wurzeln in Dänemark gelebt. Nun möchten sie schnellstmöglich die deutsche Sprache erlernen und sich integrieren. Wateler begleitet sie in behördlichen Dingen und tritt beispielsweise mit dem Vermieter in Kontakt. "Ich weiß, dass ich der Familie damit sehr helfe", so Wateler. "Aber ich kriege mindestens genauso viel zurück."

Cevin Rebmann und Laura Daniel gehören zu den jüngeren Besuchern der Jahresauftaktveranstaltung. "Wir möchten mal schauen, wie man hier helfen kann", so die 13-jährige. Ihr Freund Cevin konnte seiner 93-jährigen Nachbarn schon viele Male behilflich sein. "Sie kann nicht mehr alleine einkaufen, dabei helfe ich ihr. Auch an Weihnachten habe ich ihr schon Gesellschaft geleistet." Er hat sich an den Matching Point gewandt, um eventuell noch mehr Hilfe zu leisten.

Auch die SPD-Bundestagsabgeordnete Gülistan Yüksel, Schirmherrin des Matching Point, ist von dem sozialen Engagement begeistert. "Der Matching Point dient als Brückenfunktion zwischen der Mehrheitsgesellschaft und anderen", sagt Yüksel.

Der Matching Point ist dienstags, donnerstags und freitags in der Zeit von 15 bis 18 Uhr geöffnet, samstags von 10 bis 14 Uhr. Weitere Informationen zu der Initiative gibt es im Internet unter: www.matchinggenerations.de

(sikr)
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