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Mönchengladbach Kinder sind nicht fit genug

Mönchengladbach · Viele Mönchengladbacher Kinder sind nicht beweglich genug und liegen mit ihrem Leistungsvermögen teilweise weit unter dem bundesweiten Durchschnitt. Das bestätigte der Motoriktest des Kinder- und Jugendsportvereins.

 Auch der fünfjährige Philipp balancierte bei der Motorikolympiade in der Krahnendonkhalle.

Auch der fünfjährige Philipp balancierte bei der Motorikolympiade in der Krahnendonkhalle.

Foto: Isabella raupold

Peter Keinhorst ist besorgt. Der Geschäftsführer des Kinder- und Jugendsportvereins (KJSV) bemerkt seit langem, dass immer weniger Kinder fit sind und daher mit ihrem Leistungsvermögen unter dem Bundesdurchschnitt liegen.

Um zu überprüfen, welche motorischen Fähigkeiten die Mönchengladbacher Kinder haben, führt der Verein daher seit drei Jahren regelmäßig eine Motorikolympiade durch. "Die wenigsten Kinder schaffen den Durchschnitt", sagte Peter Keinhorst vor der Veranstaltung und wurde bestätigt. Mehr als die Hälfte der Kinder bekamen in ihren Leistungen "weit unterdurchschnittlich" attestiert.

Defizite beim Balancieren

Die größten Probleme hatten die Kinder beim Rückwärtsbalancieren. Bei den Mädchen im Kindergartenalter schaffte kein einziges den Durchschnittswert. Bei den Jungs waren sogar 75 Prozent "weit unterdurchschnittlich". Ähnlich sah es beim Weitsprung aus dem Stand aus. Auch in dieser Disziplin schnitten die Kindergartenkinder weit unter dem Bundesdurchschnitt ab.

Die einzigen positiven Zahlen lieferten die Rumpfbeugen. Während 75 Prozent der Mädchen zwischen vier und fünf Jahren im Schnitt lagen, war die gleiche Anzahl der Jungs weit über dem Schnitt. "Die Vergleichswerte liefert eine spezielle Software. Der Motoriktest wurde von einem Professor der Uni Karlsruhe entwickelt", erklärt Peter Keinhorst.

Dass die Kinder in diesem Jahr so schlecht abschnitten, sei die Folge einer Entwicklung, die sich seit längerem abzeichnet. Um diesem Trend entgegenzuwirken, sollten die Kinder mehr Sport treiben und sich bewegen. Dabei seien auch die Eltern gefragt, die Kinder zu motivieren. Der Motoriktest lieferte jedoch auch weitere Aufschlüsse. So können Probleme beim Balancieren auf Defizite in der Konzentrationsfähigkeit hinweisen.

Dass es auch Kinder gibt, die kein Problem mit Bewegung haben, zeigte der vierjährige Tom. Er kam zusammen mit seiner Mutter Bianca Sauer in die Krahnendonkhalle, um sich dem Test zu stellen. "Ich möchte ihm Spaß an Bewegung vermitteln und erfahren, ob sein motorischer Stand gut ist", sagte sie. Dass Tom gerne Sport macht, war sofort zu sehen. "Ich spiele Fußball", erzählte er. Die Übungen des Motoriktests schaffte er problemlos. "Ich finde das nicht anstrengend", resümierte er, als alle Stationen gemeistert waren. Zur Belohnung durfte er in einem abgetrennten Bereich der Halle mit den anderen Kindern spielen.

Da der KJSV voll auf Sport setzt, wurde dort viel geboten. Seile, die von der Hallendecke hingen, dienten als Schaukeln, Bälle luden zum Kicken ein und eine dicke Turnmatte wurde mit Hilfe eines Stufenbarren zur Rutsche umfunktioniert. Die Eltern beschäftigten sich währenddessen mit den Ergebnissen ihrer Kinder.

(cli)
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