An(ge)dacht Ein freier Tag

Mettmann · Weil immer mehr Menschen ihre Freizeit verplanen, kommt die Erholung zu kurz. Eigentlich bräuchten wir einen achten Tag in der Woche.

 Sebastian Hannig

Sebastian Hannig

Foto: Marcel Derksen

Es ist Ferienzeit. Viele können jetzt Alltag und Arbeit entkommen und sich freie Tage gönnen. Wir brauchen solche Freizeiten, um aus dem gewohnten Trott herauszukommen, um frei zu sein für sich selbst, für Menschen, die einem wichtig sind, oder für das, wofür man sonst kaum Zeit hat.

Doch für einige ist selbst die Freizeit verplant und vollgestopft. Schließlich soll ja alles, was man machen oder besser gesagt im Leben nicht verpassen möchte, stattfinden. Und wem geht es nicht so, dass die sieben Tage in der Woche oft nicht reichen, um alles unterzubringen, was man vorhat? Selbst der Sonntag, der biblisch gesehen ein Tag der Ruhe sein soll, ist für viele bis zum Rand mit Programm zugestopft.

Wie wäre es da mit folgender Idee: Was, wenn wir einfach einen achten Tag an jede Woche hängen würden? Und dieser Tag wäre dann nur zum Ausruhen. Dann hätte man wie bisher sieben Tage für das, was man seither in eine Woche gepackt hat, aber es gäbe einen weiteren Tag zur freien Verfügung. Einen zusätzlichen Tag in jeder Woche, der frei von Arbeit, Stress und Verpflichtungen wäre.

Es gibt aber einen gewichtigen Einwand: Jemand hat bereits versucht, solch eine Idee umzusetzen. Jedenfalls berichtet uns davon die Bibel. Wir hören, wie Gott nach sechs arbeitsreichen Schöpfungstagen uns Menschen – und sich selbst mit uns – einen siebten Tag als Ruhetag schenkte. Die Idee, der Woche einen Tag der Ruhe anzufügen, ist also schon alt. So gesehen wissen wir seit Anbeginn der Menschheit, dass wir solch einen freien Tag brauchen.

Wie gehen wir mit diesem Geschenk des wöchentlichen freien Tages um? Im Grunde brauchen wir keinen achten Wochentag, sondern wir haben bereits jede Woche einen Tag, den Sonntag, der ganz frei und dadurch befreiend sein soll. Und nicht nur das: Wenn Gott schon damals wusste, wie wichtig dieser freie Tag für uns ist, dann wird er sich auch etwas dabei gedacht haben, dass der Sonntag nicht nur frei ist für das, was uns wichtig ist, sondern auch frei, um Zeit mit Gott, dem Erfinder des Sonntags, zu verbringen.

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