Mettmann Hohlräume erhöhen die Baukosten erheblich

Mettmann · Beim Bau der Seibelquerspange stießen Arbeiter auf Lücken im Boden. Die Vorbereitungen für den Brückenbau laufen.

Die Baustelle der Seibelquerspange entwickelt sich zur "Wundertüte". Bei den Arbeiten für den großen Kreisverkehr auf der Flintrop-Straße sind Mitarbeiter der Baufirma Eurovia auf Hohlräume gestoßen. "Wir waren sehr überrascht", sagen Polier Michael Jenke und Stephan Kopp, Abteilungsleiter Bauen bei der Stadtverwaltung Mettmann. Diese Hohlräume und Keller stammen aus der Zeit, als das Gelände von der Firma Seibel noch industriell als Aluminiumschmelze genutzt wurde. Die Stadt muss nun auf eigene Kosten die Hohlräume verfüllen.

Direkt vor dem Seniorenheim "Carpe Diem" wird demnächst eine große Bohrmaschine Löcher in den Boden bohren. Die Erdrampe ist schon angelegt worden. In diese Löcher kommen Stahlträger für einen sogenannten Verbau. Mit dieser Stützwand wird das Altenheim geschützt. "Wir müssen das Haus absichern, wissen aber nicht, ob sich noch weitere Hohlräume unter der Flachgründung des Gebäudes befinden", sagte Kopp. Auf die Stadt kommen durch diese "Bodenfunde" Mehrkosten für die Seibelquerspange zu. "Es wird eine sechsstellige Summe sein", sagt Kopp.

Doch es waren nicht nur Hohlräume, auf die die Bauarbeiter stießen. Auch verschmutzte Böden traten zutage. "Wir haben die Erde begutachten lassen. Ergebnis: Es handelt sich um nichts Dramatisches und auch nicht um dioxinhaltige Böden", so Kopp weiter. Allerdings haben diese außergewöhnlichen Funde zu einer Zeitverzögerung geführt. "Wir versuchen dennoch, die Seibelquerspange Ende 2015 für den Verkehr freizugeben." Derzeit wird eine Ebene für den neuen Verlauf der Flintrop-Straße vorbereitet. "Im Frühjahr bauen wir die Gabionenwände und den Gehweg", sagt Jenke. Das Doppelhaus an der Ecke zur Seibelstraße muss dem neuen Kreisverkehr weichen. Die Stadt hat es gekauft und wird es Ende des Jahres abreißen.

Am Seibelparkplatz laufen die Arbeiten für die eigentliche Querspange ohne Probleme. Die Stahlträger mit der Holzwand, die während der Brückenbauarbeiten den Hang abstützen, sind im Boden. Hinter dem Baubetriebshof wird die Seibelspange mit einer dreifeldrigen Stahlbetonbrücke über den Deponiekörper der Altlastenhalde geführt. Mit einer weiteren Brücke wird der Hammerbach überspannt. "Wir mussten bei den Arbeiten einen Teil der Altlastendeponie öffnen", sagt Kopp. Es habe sich nur um einige Kubikmeter Boden gehandelt. Die Sicherheitsbestimmungen seien aber eingehalten und der Deponiekörper sei nach den Arbeiten wieder verschlossen worden.

(RP)
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