Mettmann Stadtwaldhaus: Bürgermeister erklärt sich vor den Aulen

Mettmann · Der Bürgermeister und das Stadtwaldhaus: Treffen beide derzeit thematisch aufeinander, hagelt es Kritik. Auch der Stammtisch der Aulen Mettmanner, zu dem die Heimatvereinigung anlässlich des brisanten Themas ins Mehrgenerationenhaus eingeladen hat, war für Bürgermeister Bernd Günther keine leichte Übung.

 Das Stadtwaldhaus ist seit Oktober geschlossen. Noch gibt es keinen neuen Pächter.

Das Stadtwaldhaus ist seit Oktober geschlossen. Noch gibt es keinen neuen Pächter.

Foto: Dietrich Janicki

"Wir wollen die Gastronomie erhalten. Wer etwas anderes behauptet, betreibt Populismus", reagierte der Verwaltungschef auf die öffentlichen Beschwerden. Informationskatastrophe, Heimlichtuerei hinter verschlossenen Ratstüren, Vertrauensverlust: Die Vorwürfe der anwesenden Bürger trafen einen Verwaltungschef, der sichtlich bemüht war, die ganze Angelegenheit in ein besseres Licht zu rücken.

Gelungen ist ihm das nicht: Denn bis zum Ende der zweistündigen Diskussion hielt sich unter den Anwesenden hartnäckig die Ansicht, dass den Plänen der Verwaltung, die auch weiterhin in nichtöffentlichen Ratssitzungen abgehandelt werden sollen, nicht zu trauen sei. Den Schuldigen für den Verlauf der Dinge scheint der Verwaltungschef übrigens ausgemacht zu haben: "Da hat jemand die Medien informiert, obwohl die Angelegenheit in nichtöffentlicher Sitzung besprochen wurde." Dem Anliegen einiger Bürger, die Gastronomie-Konzepte der beiden verbliebenen Interessenten öffentlich zu machen, erteilte er eine Absage. "Das ist nicht möglich. Da geht es auch um vertragsrechtliche Angelegenheiten." Unerwartet interessant wurde es, als Klaas Hündling-Buth zur Causa "Stadtwaldhaus" Stellung bezog. Der Vertreter der Frankenheim-Brauerei stellte klar, dass es schon seit langem Probleme mit dem Pächter gegeben habe. Seit einem halben Jahr sei weder die Miete für die Wohnung, noch die Pacht für die Gastronomie gezahlt worden.

Außerdem habe man die Familie immer wieder aufgefordert, sich um das Außengelände zu kümmern. Das sei nicht geschehen, und dem Vorwurf, dass das Ambiente rings ums Haus zum Schluss nicht gerade einladend gewesen sei, widersprachen auch die Anwesenden nicht. Was Hündling-Buth allerdings auch sagte, lässt aufhorchen: "Dort wurde Bier nur in homöopathischen Dosis konsumiert. Das ist für eine Brauerei, die vom Bierverkauf lebt, wirtschaftlich nicht darstellbar." Nachdem Frankenheim frühzeitig den Ausstieg aus dem Pachtvertrag verkündet hatte, war man vor etwa einem Jahr mit der Suche nach einem neuen Pächter aktiv geworden. Alle angesprochenen Brauereien hatten allerdings abgewinkt.

In einer Sache war man sich allerdings einig: "Das Stadtwaldhaus ist ein Kleinod. Mit dem richtigen Menschen und dem passenden Konzept ist da bestimmt etwas zu machen", so Hündling-Buth. Dieser Hoffnung will man bei der Stadtverwaltung nun erstmal folgen. Und was bislang von den Interessenten durchsickert, stärkt die Zuversicht, dass es tatsächlich klappen könnte. "Das sind Leute, die Erfahrung mit Gastronomie haben und so etwas andernorts schon erfolgreich etablieren konnten", sagte Wirtschaftsförderer Wolfgang Karp. Und noch eine Botschaft war aus der Verwaltung zu vernehmen: "Paeschke und den MBV können sie vergessen. Das wird es mit mir nicht geben", räumte Günther mit den Gerüchten auf, besagte Bauunternehmen würden in Sachen Stadtwaldhaus schon mit den Hufen scharren.

(magu)
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