Erkrath Jugendcafé: Neubau auf 2015 verschoben

Erkrath · Probleme mit dem Architekten verzögern die Realisierung des dringend benötigten Jugendtreffs in Hochdahl.

 In der Baracke an der Sedentaler Straße wird das Jugendcafé deutlich länger als geplant residieren.

In der Baracke an der Sedentaler Straße wird das Jugendcafé deutlich länger als geplant residieren.

Foto: Achu

Der Bau des Jugendcafés am Skaterpark in Hochdahl verschiebt sich. Eigentlich sollte nächstes Jahr Baubeginn sein. Doch auf Nachfragen der Grünen erfuhren die Politiker im Jugendhilfeausschuss jetzt, dass frühestens Ende 2015 mit dem neuen Domizil für die Jugendlichen zu rechnen ist. Bis dahin müssen sie wohl noch in der "40 Jahre alten Baracke" ausharren, wie Grünen-Fraktionschef Reinhard Knitsch entrüstet feststellte.

Den Grund dafür erläuterte Beigeordneter Fabian Schmidt: Der Architekt, der den Plan aus einem studentischen Wettbewerb umsetzen sollte, habe zu Beginn des Jahres ein unzureichendes Angebot vorgelegt. Erst im Sommer habe er die überarbeitete Version geliefert. Die angegebenen Referenzen hätten der Verwaltung jedoch nicht gereicht. So dass sie ein alternatives Angebot eingeholt hätte. "Ich bedauere, dass sich dadurch der Neubau verzögert. Wir sehen, dass es ein großes Bedürfnis nach den neuen Räumen gibt und werden am Ball bleiben", sagte Schmidt.

Der vorläufige Zeitplan sieht folgendermaßen aus: Spätestens Anfang nächsten Jahres wird der Architektenvertrag abgeschlossen. Aus heutiger Sicht kann nach Vorlage der Baugenehmigung, mit der im Sommer/Herbst 2014 zu rechnen ist, mit den Ausschreibungen begonnen werden. Mit dem Baubeginn ist im ersten Halbjahr 2015 zu rechnen. 48 220 Euro sind bereits in diesem Jahr für die Planung vorgesehen. 2014 ist ein zusätzlicher Ansatz von 745 000 Euro eingeplant.

Knitsch nannte die Mitteilungen der Verwaltung enttäuschend. Seit 2010 diskutiere man jetzt über den Neubau des Jugendcafés, 2012 seien bereits die Entwürfe gesichtet worden. Im Februar 2012 habe man in einer Sondersitzung beschlossen, das Vorhaben sehr schnell über die Bühne zu bringen. "Die Jugendlichen warten seit vielen Jahren, die Mitarbeiter auch. Wir müssen mehr aufs Gaspedal drücken, als es die Verwaltung in ihrer Vorlage vorsieht", sagte Knitsch. "Wenn das Jugendcafé erst 2015 fertig ist, ist das zu spät. Wir müssen eine andere Zeitschiene anstreben."

Auch Annette Kirchhoff von der CDU hegte die Befürchtung, dass es mit dem Bau des Jugendcafés eng werden könnte, wenn parallel noch der Neubau der Feuerwache anstünde. Noch mehr dürfe sich das Projekt auf keinen Fall nach hinten verschieben, sagte sie.

Auch wenn die Verantwortung für den Neubau nun in neue Architektenhände gelegt wird, bleibt der alte Entwurf unangetastet. "Da wird nicht mehr dran gerüttelt", sagt Jugendamtschef Uwe Krüger gestern auf Anfrage. Der Architekt und Dozent an der Fachhochschule Düsseldorf, Udo Hasenbein, hatte mit 15 Architekturstudenten kreative Entwürfe für ein neues Jugendcafé erarbeitet. Aus fünf Entwürfen wählte eine Jury den Besten aus. Der Neubau soll doppelt so groß werden wie das alte Jugendhaus. Ungefähr 400 Quadratmeter werden wir auf zwei Etagen verteilt. Knapp 120 000 Euro will die Stadt in eine moderne Innenausstattung investieren.

(RP)
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