Wülfrath Erstes Fest nach der Fusion

Wülfrath · Die drei Pfarrbezirke Ellenbeek, Rohdenhaus und Stadtmitte feierten gemeinsam am Pütt. Das Fazit der Besucher: Auch in der großen Gemeinde macht das Zusammensein Spaß.

Einmal dem Himmel ganz nahe kommen — das war Lillys Ziel am Sonntagvormittag. Mit Präzision, Balance und viel Geschick stapelte die Achtjährige eine Colakiste nach der anderen unter ihre Füße. Und schon bald ist sie auf Augenhöhe mit den Ästen der Eichen auf dem Gelände am Pütt. Auf der elften Kiste wirkt das Gemeindefest zu ihren Füßen ganz klein und die wenigen Wolken am Himmel ganz nah. Doch dann fallen mit großem Radau die Kisten und Lilly baumelt lachend am Kletterseil der Bergischen Diakonie Aprath in der Luft.

"Das war super, obwohl so hoch oben in der Luft meine Beine ganz schön zittrig wurden", freut sich die kleine Abenteurerin. Wolken kratzen, Preise gewinnen oder vor den fast unzählbaren Kuchen in Verzückung geraten und sich nicht entscheiden zu können — da war ganz schön viel los beim Fest der evangelischen Gemeinde am Pütt. Zum ersten Mal kamen die drei Pfarrbezirke Ellenbeek, Rohdenhaus und Stadtmitte zu einem gemeinsamen Fest zusammen — und das trotz gemischter Gefühle mit Feierlust: "Früher hatten wir in Rohdenhaus unser eigenes Fest und unser eigenes Leben rund um die Kirche. Dass es das nicht mehr gibt, ist gerade für Familien mit Kindern sehr schade", bedauert die zweifache Mutter Claudia Dost die Auswirkungen der Fusion für ihren Bezirk. "Aber genauso, wie es traurig für Rohdenhaus ist, ist es schön, heute als eine große Gemeinde zusammen zu sein."

Der Einheitsgedanke war auch für die Presbyteriums-Vorsitzende Isabell Berner Leitgedanke des Festes: "Egal, wo wir wohnen, wir sollten zusammenkommen und uns als eine starke Einheit fühlen." Wie sehr dies gelungen ist, zeigen auf dem gesamten Gelände des Gemeindehauses dicke Menschentrauben, unzählige ehrenamtliche Helfer, riesige Buffets mit selbst gemachten Salaten und bunte Gesprächsrunden mit Jungen und Alten aus Rohdenhaus, Ellenbeek und Stadtmitte. "Viele Menschen kennen das Gemeindehaus zum Beispiel durch Gruppenkreise, die hier stattfinden.

Außerdem sind heute alle Kindergärten involviert, die viele Familien mit sich bringen. Ich denke, dieses gemeinsame Fest ist sehr gelungen", resümiert Pfarrer Thomas Rehrmann und sieht Fest und Fusion als erfolgreich.

Musikalische Unterhaltung durch Posaunenchor und Kinderchöre, froh gelaunte Besucher, Sonnenschein — was bleibt da noch zu wünschen übrig? "Dass wir alle gemeinsam feiern, einen schönen Tag miteinander verbringen und Spaß haben", sagt Isabell Berner. "Das allein hat doch manchmal schon einen guten Eigenwert, oder?".

(nibo)
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