An(ge)dacht Innere Einkehr unterm Apfelbaum

Mettmann · Wenn ich in meinem Garten bin, dann geht es mir meistens gut. Im Garten werde ich beschenkt: Die frische Luft, das Erleben der Jahreszeiten, die körperliche Arbeit, die Freude an der Fülle der Blumen, dem selbst angebauten Gemüse und Obst. Dazu kommen die vielen innerlichen, die geistlichen Erfahrungen:

 Beobachtet das Werden und Vergehen: Pfarrer Günter Ernst.

Beobachtet das Werden und Vergehen: Pfarrer Günter Ernst.

Foto: Privat

Das Staunen über das Keimen und Wachsen. Aus einem kleinen Samenkorn wird eine prächtige Blume oder eine schmackhafte Rübe; die Dankbarkeit für diese Lebensenergie. Hildegard von Bingen nannte es Grünkraft, die ich spüren und aufnehmen kann, das sich Erden und zur Ruhe kommen; und der Trost, den ich in unaufhörlichem Werden und Vergehen und wieder Werden im Jahreskreis erleben kann. Paradiesisch kann es im Garten sein. Er bedeutet ja nicht nur Arbeit, sondern auch Genuss und Vergnügen: Erdbeeren direkt aus dem Beet, eine saftige Reineclaude direkt vom Baum, der schwere Duft einer Pfingstrose oder der Geruch von frischer Erde, von Kompost und hin und wieder eine Zeit im Liegestuhl unterm Apfelbaum oder zur Zeit der Dämmerung auf der Gartenbank, wenn die Fledermaus ihre Runden dreht. Dankbar Gottes gute Schöpfung genießen!

Und dann ab und zu liebe Menschen in den Garten einladen, sich mit ihnen treffen, sich austauschen, gemeinsam essen und genießen. So wie jetzt am Samstag und am Sonntag zur Offenen Gartenpforte. Schauen Sie doch mal herein — in den Pfarrgarten in Erkrath, Kirchstraße 7. Es gibt auch Kaffee und Kuchen.

Günter Ernst, Pfarrer, Katholische Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer

(RP/ila)
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