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Erkrath CO: Jugendliche besorgt

Düsseldorf · Der Erkrather Jugendrat übergab der Bürgerinitiative für den Baustopp der CO-Pipeline 858 Unterschriften. Jugendliche in Sorge vor der Leitung. Samstag: Info-Stand mit Vertretern von Bayer in der Fußgängerzone.

In den Klassen sieben bis zehn war es für die Sprecherin des Erkrather Jugendrates, Lara Neumann, überhaupt kein Problem, Unterschriften gegen die geplante CO-Pipeline zu sammeln. "Meine Mitschüler am Gymnasium Hochdahl haben sich sehr aufgeregt über die Pläne und halten das Projekt für sehr gefährlich", sagte Lara Neumann gestern im Erkrather Jugendrat.

"Rohre rosten jetzt schon"

Wochenlang hat aber nicht nur Lara Neumann, sondern auch die übrigen Mitglieder des Erkrather Jugendrates in Schulen und Vereinen Unterschriften gesammelt. Gestern übergab der Jugendrat 858 Unterschriften an den Vertreter der Interessengemeinschaft Erkrath, Wolfgang Cüppers. "Damit haben wir nun schon über 70 000 in unseren Listen", freute sich Cüppers und versprach, die Unterschriften an die Bezirksregierung weiter zu leiten. "Unser Ziel bleibt nach wie vor, den Bau der Pipeline zu stoppen", erklärte Cüppers den Schülern. Die Pipeline-Gegner setzen nach wie vor darauf, dass das Bundesverfassungsgericht das vom Land NRW beschlossene Enteignungsgesetz für ungültig erklärt und der ganze Pipeline-Spuk damit vorbei ist. Dafür sprechen die eingeholten Gutachten, erklärte Cüppers den Schülern.

Auf den Homepages der Bürgerinitiativen (www.muthilden.de und www.ig-erkrath.de) könnten Schüler viele Informationen nachlesen. Zum Beispiel auch, dass die eingesetzten Rohre jetzt schon Rost ansetzen und bei der Verlegung der Rohre Fehler gemacht werden würden, berichtete Cüppers. Bayer scheine einen "Freifahrtschein" für den Bau der Pipeline zu haben. "Jeder kleine Hausbesitzer, der etwas an seinem Gebäude verändern möchte, erhält strengere Auflagen", erklärte er.

Bayer hält die Pipeline nach wie vor für sicher und wird das auch in der Öffentlichkeit versuchen zu beweisen. Am kommenden Samstag plant Bayer von 11 bis 15 Uhr einen Info-Stand in der Erkrather Fußgängerzone. Neben echten Rohrstücken, aus denen die Leitung gebaut wird, werden in der Ausstellung auch Filme gezeigt: So wird in einem so genannten "Faltversuch" demonstriert, wie ein Rohrstück zusammen gepresst wird und danach mit 100 bar wieder in seine ursprüngliche Form gedrückt wird — ohne dass an der Leitung Undichtigkeiten entstehen.

Ebenso sind Kunststoffprodukte aus dem täglichen Leben zu sehen, die mit Hilfe von Kohlenmonoxid hergestellt werden. Nur mit dem Hammer auf die Leitung schlagen, das dürfe man nicht, betont Cüppers. Als ein Bürger neulich in Hilden ebendies versuchte, habe Bayer die Polizei zur Hilfe gerufen. Das haben die Jugendlichen aber auch nicht vor.

(RP)
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