Mettmann Wache Augen für die Natur

Düsseldorf · 22 ehrenamtlich tätige Männer und Frauen sorgen sich im Kreis Mettmann um Tiere und Pflanzen.Sie ziehen ins Feld gegen Müllsünder und Schwarzbauten. Sie regeln viele Probleme an Ort und Stelle.

Müll gehört nicht in den Wald. Das weiß eigentlich jeder. Doch wenn es darum geht, ob man Gartenabfälle in der freien Natur entsorgen darf, dann braucht Landschaftswächterin Silke Thus schon etwas mehr Überzeugungskraft. Die Heilighausenerin ist seit drei Jahren Landschaftswächterin des Kreises und versucht täglich, Landschaft und Erholungsbedürfnis der Bürger übereinander zu bringen.

Kreisumweltdezernent Hans-Jürgen Serwe hilft Thus und ihren 21 Kolleginnen und Kollegen, indem er die Landschaftswacht bekannter machen will. In einem neuen Faltblatt werden die Aufgaben der Landschaftswacht vorgestellt, ebenso die Landschaftswächter.

Neu im Amt ist der Mettmanner Armin Koch. Er hat gerade die Landschaftswacht im Bezirk Neandertal in Mettmann und Erkrath übernommen.

Tiere und Pflanzen entdecken

Zu den Aufgaben eines Landschaftswächters gehört es aber nicht nur, Erholungsuchende zu beobachten und deren Fehlverhalten aufzudecken. Umweltdezernent Serwe erklärt: Sie sollen melden, wenn Bäume gefällt werden – möglicherweise unbefugt –, ob sie in der Natur Tier- oder Pflanzenarten entdecken, die es zuvor nicht gegeben hat. Aber auch Vorschlägen sollen die Landschaftswächter machen, wenn sie Möglichkeiten sehen, Landschaftsschutzgebiete zu erhalten oder auszubauen.

Der Leiter der Landschaftsbehörde Kreis Mettmann, Bernhard May, ist dankbar für die engagierte Arbeit der Landschaftswächter: Sehr vieles wird vor Ort geregelt, ohne dass sich die Landschaftsbehörde damit befassen muss – ob es um Müllablagerungen geht oder Schwarzbauten.

Aber auch andere lernen die Landschaftsschützer schätzen, erzählt Jürgen Wippermann aus Monheim, der schon seit mehr als 20 Jahren im Amt ist. Nachdem er früher nicht wenige Probleme hatte, kommen heute auf ihn Schulen, Kindertagesstätten und Vereine zu, um etwas über die Natur zu lernen. Oder um zu erfahren, ob sie am Rhein eine Grillparty machen dürfen und wo genau. „So können wir miteinander einen Beitrag zur Erhaltung der Natur leisten“, sagt Wippermann. Dazu gehört eben auch, keine Gartenabfälle in den Wald zu kippen.

(RP)
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