Meerbusch "Wir können nichts tun"

Düsseldorf · Haus Meer ist ein Dauerthema in der Stadt. Doch diese kann nichts tun, weil sie nicht Eigentümer des Geländes ist. An einem Runden Tisch will die RP jetzt ausloten, was machbar ist. Dr. Just Gérard beschreibt den Status Quo.

Seit knapp zwei Jahren ist Dr. Just Gérard im Amt. In Sachen "Haus Meer" wartet der Planungsdezernent immer noch auf einen politischen Auftrag. Denn nichts bewegt sich auf dem Areal des ehemaligen Klosters. Im Koalitionsvertrag der Mehrheitsparteien CDU und Bündnis 90/Die Grünen ist festgeschrieben, dass es einen Arbeitskreis mit Dr. Just Gérard an der Spitze geben soll. Doch die Umsetzung ist noch nicht beschlossen.

"Im Moment können wir wenig tun. Wir können nur das, was noch vorhanden ist, vor dem Verfall retten." Und das, obwohl der größte Teil des Grundstücks nebst den vorhandenen Gebäuden der Agne GbR gehört. Rein rechtlich ist Agne für den Erhalt der Denkmäler verantwortlich. Doch für eine Ersatzvornahme, wie sie die FDP im nächsten Kulturausschuss fordern will, gab es bislang keine Mehrheit, so Gérard.

Sanierung braucht Millionen

Wie die Zukunft von Haus Meer aussehen kann, müssten die Mitglieder des Arbeitskreises definieren. Klar ist, dass die Sanierung der vorhandenen Gebäude und die Wiederherstellung des Parks nach den Plänen von Joseph Clemens Weyhe Summen in Millionenhöhe verschlingen würde.

Stadt müsste kaufen

Um Geld vom Land zu bekommen, müsste die Stadt zumindest Teileigentümer des Grundstücks werden, so Gérard. Darüber hinaus sei eine Lösung gewünscht (laut Kooperationsvertrag), die öffentliche und private Interessen miteinander verknüpft "Was nicht geht, ist reines Wohnen", sagt Gérard. Büros für Freiberufler, eine Akademie, ein Konsulat oder auch ein Museum wären denkbare Nutzungen. Große Probleme sieht Gérard bei der Erschließung des Geländes. "Es sind Zufahrten und Parkplätze nötig", sagt der Planungsdezernent. Dafür müssten zum Teil auch Grundstücke aus Privtbesitz (von-der-Leyen) erworben werden. Gérard würde es begrüßen, wenn das denkmalgeschützte Ensemble einer angemessenen Nutzung zugeführt würde. "Haus Meer ist zwar nicht die Keimzelle, aber der Mittelpunkt Meerbuschs. Das hat eine zentrale Wirkung." Dr. Just Gérard wird an einem Runden Tisch teilnehmen, zu dem die Rheinische Post am 29. Oktober einlädt.

Teilnehmer

Dabei sein werden auch Dr. Ludger J. Sutthoff, Hauptkonservator beim Landschaftsverband Rheinland, Dr. Herbert Jacobs, Vorsitzender des Fördervereins Haus Meer und Elisabeth Janssen, Sprecherin der Aktionsgemeinschaft Rettet Haus Meer sowie Klaus Krösche, Stiftungsvorstand Schloss und Park Benrath. Landtagsvizepräsident Oliver Keymis (Die Grünen) ist ebenfalls mit von der Partie. Seine Position stellen wir als nächste in der Rheinischen Post vor.

(RP)
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