Meerbusch Unfallopfer: Börse verschwunden

Düsseldorf · Scheckkarte und Geld, die ein in Bösinghoven tödlich verunglückter 84-Jähriger bei sich gehabt haben soll, sind bei Ankunft im Krankenhaus nicht mehr aufzufinden. Die Polizei ermittelt.

Nach dem tödlichen Unfall eines 84-Jährigen am 1. Oktober an der Bösinghovener Ortseinfahrt hat die Polizei neue Ermittlungen aufgenommen. Diesmal geht es allerdings um einen möglichen Diebstahl. Denn nach dem Unglück ist das Portmonee des Opfers mit Bargeld und Scheckkarte verschwunden.

Der Sohn der Verunglückten, Detlef R. aus Strümp, befindet sich in einem Zwiespalt. Auf der einen Seite ist er mit der Arbeit der Feuerwehr und der Betreuung durch die Polizei hochzufrieden. Er will dazu noch Dankesbriefe verfassen, speziell an den Kaarster Hauptkommissar Gregor Hillebrecht. Auf der anderen Seite will er das mysteriöse Verschwinden der Geldbörse seines Vaters nicht auf sich beruhen lassen.

Die Feuerwehr war am 1. Oktober mit rund 50 Kräften aus Ossum-Bösinghoven, Lank-Latum und Osterath an die Unfallstelle geeilt. Der 84-Jährige war frontal gegen ein Trafohaus gefahren und im Wagen eingeklemmt. Wehrleute befreite ihn. Auch Polizei und medizinische Soforthelfer waren vor Ort. Der Mann war zu diesem Zeitpunkt noch ansprechbar und wurde per Krankenwagen abtransportiert.

Der Pensionär verstarb dann aber wenig später an seinen schweren inneren Verletzungen. In seiner Jackentasche hatte der frühere Mitarbeiter des Landeskriminalamts Ausweis- und Fahrzeugpapiere sowie — da ist sich der Sohn sicher — die Geldbörse, "mit etwa 50 bis 100 Euro und einer Scheckkarte". Schließlich sei er kurz vor dem Unfall noch bei einer Bank gewesen und habe Geld eingezahlt. Das ließ sich anschließend rekonstruieren.

Unter den von der Polizei später sichergestellten, persönlichen Gegenständen des Toten finden sich zwar die Papiere, die Geldbörse jedoch fehlt.

Detlef R. war danach am Unfallort und hat den Boden abgesucht. Ergebnislos. Auch das Fundbüro verständigte er. Der Strümper ließ die Scheckkarte sofort sperren und wartete einige Tage ab, ob die Geldbörse vielleicht wieder auftauchen würde. Doch das passierte nicht. Deshalb ist er jetzt aktiv geworden. "Vielleicht gibt es ja Leute, denen ähnliches geschehen ist".

"Die Staatsanwaltschaft ist informiert, ein Verfahren gegen Unbekannt ist eingeleitet. Wir ermitteln in alle Richtungen", sagt Polizeisprecher Hans-Willi Arnold. Er weist aber gleichzeitig darauf hin, dass das schwierig werde, da eine große Zahl von Rettern, Helfern und Ersthelfern beteiligt war und das Opfer vom Unfallort zum Krankenhaus transportiert worden ist. Hinweise an die Polizei unter Telefon 02131-3000.

(RP)
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