Meerbusch Osterather Brandstiftung: viele Hinweise

Düsseldorf · Der Druck auf die Täter wächst: Nach den Brandanschlägen auf vier Autos in Osterath am frühen Samstag Morgen haben die Polizei viele Hinweise erreicht. "Aber sie haben noch nicht zu einem konkreten Tatverdacht geführt", sagt Kreis-Polizeipressesprecher Hans-Willi Arnold.

Die Polizei gehe weiter davon aus, dass der oder die Täter, die im vergangenen halben Jahr vermutlich mehr als 20 Brände in Osterath gelegt haben, ortsansässig sind. "Sie haben offenbar keine weiten Wege, um nach der Tat aus dem öffentlichen Raum zu verschwinden", begründet Arnold die Annahme. Die Beamten wollen ihre Präsenz in Osterath nun verstärken.

14 Autos und reihenweise Papiercontainer gingen bei den Attacken seit Mitte Mai in Flammen auf. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Ausgehend von einem RP-Bericht von Montag machte auch die Lokalzeit des WDR-Fernsehens das Verbrechen zum Thema. In der Bürgerschaft gibt es inzwischen Überlegungen, eigene Patrouillen zu organisieren, um weitere nächtliche Brandstiftungen in den beschaulichen Wohngebieten zumindest zu erschweren.

Wagen beschlagnahmt

Während die Polizei den Hinweisen aus der Bevölkerung nachgeht, untersuchen Experten der Spurensicherung die beschlagnahmten Autos. Sie stehen zurzeit in der Halle eines Abschleppdienstes in Meerbusch. Die Ermittler erhoffen sich Hinweise darauf, wie die Täter vorgegangen sind. Auffällig ist, dass immer Reifen der Fahrzeuge geschmolzen sind.

Das deutet darauf hin, dass der oder die Kriminellen dort Brandbeschleuniger (zum Beispiel Grillanzünder) abgelegt haben und dann geflüchtet sind. Bei solch einem Vorgehen könne es eine halbe Stunde dauern, bis das Auto komplett in Brand stehe, so Polizeisprecher Arnold. Wenn erstmal die Kunststoffteile im Motorraum anfangen zu schmoren, wird der Wagen in der Regel binnen Minuten zum Totalschaden.

Pausen zwischen den Attacken

Die Täter ließen zwischen ihren Aktionen meist einige Zeit verstreichen, während der Sommerferien sogar Wochen. Zuletzt riskierten sie immer mehr, steckten Autos in Brand, die mehrere hundert Meter voneinander entfernt parkten.

Wer Hinweise auf die Straftaten geben kann, wird gebeten, die Polizei unter der der Telefonnummer 02131-3000 zu informieren.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort