Meerbusch Die Täter könnten Nachbarn sein

Düsseldorf · Die Polizei im Rhein-Kreis Neuss ist in Osterath sehr aktiv, versichert Hans-Willi Arnold. Nach den jüngsten Ereignissen in Osterath wurde aber deutlich, dass ein Teil der Bevölkerung sich von der Polizei im Stich gelassen fühlt. Diesem Eindruck treten der Allgmeine Vertreter des Landrats, Jürgen Steinmetz, und Hans-Willi Arnold, Leiter der Polizeipressestelle des Rhein-Kreises Neuss, entgegen.

Gut 23 Mal ist die Feuerwehr seit Mai nach Osterath ausgerückt, um brennende Mülleimer, Altpapiercontainer und Pkw zu löschen. In vielen Fällen ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung.

Arnold Sicherlich ist es richtig, dass 20 Fälle von Bränden in Osterath seit Mai diesen Jahres auffällig sind. Wir nehmen die Sorgen der Bevölkerung ernst. Die Polizei schaut nicht tatenlos zu. Wir sind in Osterath überproportional offen und verdeckt präsent. Nur einen oder mehrere Täter auf frischer Tat zu stellen, ist bei einem solchen Fall schwierig.

Wie erklärt die Polizei die Konzentration auf diesen Ortsteile? Gibt es schon erste Erkenntnisse — einen Verdacht, eine Spur?

Arnold Bei der Vielzahl der Brände und der örtlich eng einzugrenzenden Tatorte gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um einen oder mehrere ortsansässige Täter handelt. Die Polizei geht jedem Hinweis nach.

Was tut die Polizei, um dem/den Tätern auf die Spur zu kommen?

Arnold Sicherlich werden alle Verständnis dafür haben, dass wir unsere Vorgehensweise nicht in der Öffentlichkeit vorstellen können. Nur so viel sei gesagt: Wir sind in Osterath sehr aktiv.

Was tut die Polizei, um der Bevölkerung ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln? Kommen mehr Streifen — auch nachts — zum Einsatz?

Arnold Die Polizei steht für die Bevölkerung rund um die Uhr zur Verfügung, und wir tun alles, um die Täter zu fassen.

An wen können sich Bürger wenden, wenn sie Hilfe benötigen? Gibt es einen Ansprechpartner vor Ort?

Arnold Über die Notrufnummer 110 ist in einer akuten Gefahrenlage immer jemand von der Polizei ansprechbar. Hier wird schnelle Hilfe geleistet. Darüber hinaus stehen die Bezirksbeamten für Osterath, die Polizeihauptkommissare Hermann-Josef Goergens und Thomas Voßpeter, als Ansprechpartner zur Verfügung. Ihre Bezirksdienststelle liegt an der Theodor-Heuss-Straße 6. Telefonisch sind die Beamten unter den Rufnummern 02131/30021161 und 02131/30021162 zu erreichen. Weiterhin steht auch die rund um die Uhr besetzte Wache in Meerbusch-Büderich für die Bevölkerung zur Verfügung.

Gibt es Kooperationen mit der Stadt, um mehr Sicherheit zu gewährleisten — auch mit Blick auf die steigenden Einbruchszahlen?

Arnold Seit einigen Jahren gibt es mit der Stadt Meerbusch eine vertraglich festgelegte Ordnungspartnerschaft. In vielen Bereich gibt es hier eine gewachsene, vertrauensvolle Zusammenarbeit. Wir sind auch zu diesem Thema im ständigen Dialog mit der Stadt.

Gibt es ausreichend Personal? Ist an den Einsatz einer Sonderkommission/Einbeziehung von Spezialisten gedacht? Sind gezielte Aktionen geplant?

Arnold All die Fälle, wo wir von vorsätzlicher Brandstiftung ausgehen, werden bereits seit geraumer Zeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unseres Fachkommissariates 11 zentral in Neuss bearbeitet. Hier ermitteln Brandspezialisten der Kriminalpolizei, die im Bedarfsfall Brandsachverständige zur Unterstützung anfordern. Die Sicherheit unserer Bevölkerung ist uns sehr wichtig, hierfür tun wir alles.

Heike Schoog führte das Interview mit Hans-Willi Arnold

(RP)
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