Meerbusch Hundehalter organisieren Protest gegen Steuer

Meerbusch · Der Plan zur deutlichen Erhöhung der Meerbuscher Hundesteuer für den Besitz mehrerer Vierbeiner sorgt bei Hundehaltern für Ärger. Einige von ihnen wollen nun Unterschriften sammeln und gemeinsam protestieren.

"Es geht gar nicht mehr nur um die Erhöhung der Steuer. Hundebesitzer werden immer mehr reglementiert, haben nur noch Pflichten", sagt Maria Hagen aus Lank-Latum, die dabei ist, nach Krefelder und Gladbacher Vorbild eine "Hundelobby Meerbusch" zu gründen. Um mit Interessierten Kontakt aufzunehmen hat sie die Mailadresse hundefreund.mb@arcor.de eingerichtet: "Alles Schreiben von Leserbriefen wird uns nichts nutzen, wenn wir uns nicht endlich zusammentun und den Verantwortlichen zeigen, dass auch wir Rechte haben und vor allem Wähler sind", so die Lankerin.

In Internet-Hundeforen und bei Facebook kursieren derweil Unterschriftenlisten gegen die Meerbuscher Hundesteuererhöhung, die die Tierfreunde bei Einzelhändlern und Tierärzten auslegen und an "beliebten Gassi-Strecken" verteilen wollen. Hundebesitzer diskutieren auch darüber, vor der entscheidenden Ratssitzung am Dienstag, 20. Dezember (17 Uhr, Meerbusch-Gymnasium), eine Demonstration zu veranstalten. Maria Hagen findet die Idee gut.

Die Politik plant, das Meerbuscher Hundesteuerniveau an die deutlich höheren Sätze der Landeshauptstadt anzupassen. Auf Besitzer von drei gemeldeten Hunden kommt somit eine Erhöhung um 226,80 Euro (von 313,20 auf 540 Euro) zu. Halter von zwei Hunden zahlen 116,40 Euro mehr (von 183,60 auf 300 Euro). Die zusätzlichen Kosten für Bürger mit nur einem Hund sind geringer: Sie liegen bei 16,20 Euro (von 79,80 auf 96 Euro). Hundehalter sollen mit dem neuen Hundesteuerbescheid auch aufgefordert werden, die Rasse ihres Hundes anzugeben. Am stärksten werden die Besitzer so genannter Kampfhunde zur Kasse gebeten. Von diesen Tieren gibt es in Meerbusch allerdings nur noch eine Handvoll. Die Kosten für einen "Kampfhund" klettern von 79,80 auf 600 Euro, bei zwei und mehr betragen sie dann 900 Euro pro Tier. Der Rat muss dem Plan am 20. Dezember noch zustimmen. Auch die entsprechende Satzung der Stadt muss geändert werden, damit die Erhöhung bereits 2012 in Kraft treten kann. Eingezogen wird die Hundesteuer im Juli, die Bescheide über die Höhe werden allerdings schon im Januar verschickt.

Im Hauptausschuss stimmte eine breite Mehrheit aus CDU, Grünen und FDP für den Plan. Damit soll etwas gegen den "schwierigen Trend" zum Halten mehrerer Hunde getan werden. Die SPD hatte eine Erhöhung von etwa zehn Euro pro Tier vorgeschlagen – unabhängig von der Zahl der jeweils gehaltenen Hunde. Bei den so genannten Kampfhunden wollte sich auch die SPD an Düsseldorf orientieren.

(RP)
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