Meerbusch BUND kämpft um Pappeln

Meerbusch · Der BUND, Ortsgruppe Meerbusch, wendet sich gegen die Fällung von 24 Pappeln am so genannten Kuhweg in Ilverich. In einem offenen Schreiben teilte BUND-Sprecherin Dr. Andrea Blaum Planungsdezernent Dr. Just Gérard mit, dass die Bäume aus ihrer Sicht einen durchaus vitalen Eindruck machten. Nach Auffassung des BUND gehe von den Bäumen keine unmittelbare Gefahr aus, zumal der Kuhweg lediglich ein Trampelpfad sei und wenig genutzt würde. Darüber hinaus liege der Weg in einem Flora-Fauna-Habitat-Gebiet, das besonders geschützt sei.

 Am so genannten Kuhweg bei Ilverich sollen 24 Pappeln gefällt werden. Der BUND fordert nun die Erstellung eines Gutachtens.

Am so genannten Kuhweg bei Ilverich sollen 24 Pappeln gefällt werden. Der BUND fordert nun die Erstellung eines Gutachtens.

Foto: Ulli Dackweiler

"Dass die Bäume in einem FFH-Gebiet stehen, wissen wir", teilt Gérard mit. "Aber auch die Sicherheit der Menschen ist ein hohes Gut, das wir schützen müssen", so der Dezernent. Das müsse jeweils gründlich abgewogen werden.

Die Verwaltung sei in Abstimmung mit der Unteren Landschaftsbehörde zu dem Schluss gelangt, dass den 60 Jahre alten Pappeln die Standfestigkeit fehlt. "Lediglich zwei Pappeln sollen bleiben, da es dort Horste von Greifvögeln gibt", sagt Gérard.

Das von Blaum geforderte Gutachten könne die Verwaltung nicht eigenständig in Auftrag geben. Das würde mehrere tausend Euro kosten. "Dafür benötigen wir einen Beschluss der Politik", so Gérard.

Er weist daraufhin, dass das Vorhaben bereits im Bauausschuss detailliert vorgestellt worden sei. Selbst Wolf Meyer-Ricks, FDP-Ratsherr und staatlich vereidigter Baumgutachter, habe dies zustimmend zur Kenntnis genommen. Darüber hinaus würden für die gefällten 22 Pappeln umfangreiche Ersatzpflanzungen geplant. Um Missverständnisse auszuräumen, soll es kurzfristig einen Ortstermin mit allen Beteiligten geben.

(RP)
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