Meerbusch Gerüchte um Meerbuscher Model
Düsseldorf · Eine angebliche Liebesbeziehung zu einem ermordeten Drogenboss hat das Leben der Meerbuscherin Natalie Ackermann, Miss Deutschland 2006, in ihrer Wahlheimat Kolumbien auf den Kopf gestellt. Um sich vor den unangenehmen Spekulationen zu schützen, floh sie zur Staatsanwaltschaft. Der Albtraum begann mit einer Radiomeldung: Ein Lokalsender in Kolumbien berichtete über die angebliche Liebesbeziehung des im Februar 2008 ermordeten Drogenbosses Wilber Varela. Die 28 Jahre alte Meerbuscherin habe zum Kreis der Gespielinnen Varelas gezählt, verbreitete der Kanal. Wenig später legte eine Tageszeitung nach. Varela galt als einer der letzten großen Paten des mächtigen kolumbianischen Drogenkartells Norte del Valle, das mit mexikanischen Banden mehr als zwei Drittel des milliardenschweren Kokainschmuggels in die USA kontrolliert. Natalie Ackermann hat es in Kolumbien zu einiger Prominenz gebracht: Mit dem Titel "Miss Deutschland 2006" ließ sich zwar in ihrer deutschen Heimat nichts anfangen. In Südamerika aber war dies der Startschuss zu einer Leinwand-Karriere. Auftritte in Telenovelas und zwei Kinofilmen mehrten den Ruhm der ehrenamtlichen Botschafterin des Rhein-Kreis Neuss, die bei der Wahl zur Miss Universe 2006 in Los Angeles die deutschen Farben vertrat.
Für Natalie Ackermann hatten die in den Medien und den höheren Gesellschaftskreisen kursierenden Gerüchte über die angebliche Affäre mit Varela ernsthafte Konsequenzen. Immer wieder musste die Deutsch-Kolumbianerin beteuern, dass sie den Mann gar nicht kennt. "Ich habe mich entschlossen, zu beweisen, dass das nur Gerüchte sind." Über ihren Anwalt hat sich Ackermann eine Art Persilschein ausstellen lassen. Darin bestätigen die Behörden, dass "gegen Natalie Ackermann kein Eintrag" in irgendeinem Strafregister vorliegt.
Woher die Gerüchte stammen, kann sich Ackermann nicht erklären. Sie habe gehört, dass es im Kreise von Varelas Gespielinnen tatsächlich eine Schauspielerin namens Natalie gegeben habe. "Aber was kann ich dafür, dass hier so viele Natalies gibt."
