Leverkusen Wohnwagenburgen in Fabrikhallen

Als der Strom der Neuankömmlinge, Aussiedler, Flüchtlinge und anderen, anschwoll, geriet die Stadt in den 90er Jahren an die Kapazitätsgrenzen. Mit einem großen Maß an Kreativität und Engagement versorgten Stadt und Hilfsorganisationen die Menschen mit knapp akzeptablen "Wohnraum".

So wurden beispielsweise Campingwagen in Reihe in Fabrikhallen geparkt und als "Wohnung" genutzt. In Schulen wurden Klassenräume durch Tücher in "Zimmer" abgetrennt. An anderen Stellen entstanden Containersiedlungen. Beispielsweise am Freibad Auermühle und Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Über diese kleinen Zellen freuten sich die meisten Ankömmlinge zunächst, denn: Im Gegensatz zur Heimat gab es immer Strom, immer Wasser, immer Heizung. Und das nächste Geschäft bot stets alle Waren, die man zur Grundversorgung brauchte. Die Containersiedlungen hatten unter anderem einen gravierenden Nachteil: "Feinde" der Asylsuchenden fanden die Standorte leicht, es gab Anschläge.

(US)
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