Leverkusen Streetlife mit Superlativen und unliebsamer Konkurrenz

Leverkusen · Natürlich darf man Wolfgang Orth fragen, was sein musikalisches Streetlife-Highlight gewesen ist. Aber eine präzise Antwort sollte man nicht erwarten. Denn für den Organisator des Festivals ist dies, als ob man Eltern auffordern würde, sich auf ein Lieblingskind festzulegen.

 Ingrid Orth (rechts) und Helfer bei der Helferparty vor dem Totos – einen Tag nach dem Streetlife -Festival.

Ingrid Orth (rechts) und Helfer bei der Helferparty vor dem Totos – einen Tag nach dem Streetlife -Festival.

Foto: UM

"Viele der Musiker sind Freunde von mir. Deshalb sage ich nicht, wer der Größte oder wer der Beste war", merkt Orth an.

Mit einem Höhepunkt samt Superlativ rückt er dann aber doch noch heraus. Es handelt sich um den Samstag. "Das war der beste Tag, den wir je bei Streetlife hatten." Zwar seien an den anderen beiden Tagen "auch exorbitant fantastische Gruppen" (Orth) aufgetreten. Aber vom Besucherzustrom her sei der zweite Festivaltag konkurrenzlos gut gewesen.

Viele Gäste und wenige Vorkommnisse der unangenehmeren Art — nur vereinzelt hätten die hohen Temperaturen zu gesundheitlichen Problemen bei Besuchern geführt — hätten die 18. Auflage zu einem Erfolg gemacht.

Zwar stehe erst in ungefähr zwei Wochen fest, wie viel unter dem Strich herausgekommen ist. Aber Orth ist sehr optimistisch, dass der finanzielle Erlös, der zu einem Großteil auf dem Verkauf von Getränken basiert, reicht, um das Programm von Jazz-Lev auch im kommenden Jahr zu finanzieren. Allerdings gab es ein paar Dinge, die dem Organisator gar nicht gefielen. So habe etwa ein Ladenlokal an der Hauptstraße mit dem Verkauf von Bierkästen "zu Dumpingpreisen" den Ständen des Festivals unliebsame Konkurrenz gemacht. "Im Sinne des Erfinders war das nicht. Aber alle anderen an der Hauptstraße haben wieder wunderbar mitgezogen", sagte Orth, der zudem am Samstag zwei Ausfälle im Bühnenprogramm verbuchen musste. Während "Fürbaß" krankheitsbedingt absagte, sei der am späten Nachmittag vorgesehene Siggi Schwarz ohne Entschuldigung nicht aufgetaucht. "Bislang ist noch nicht geklärt, warum. Wir werden dem nachgehen", sagte Orth, der beim Künstler möglicherweise auf eine Kostenerstattung pochen werde — etwa für das gebuchte Hotelzimmer.

Noch bevor die Helfer gestern sämtliche Festival-Spuren rund um die untere Hauptstraße beseitigt hatten, schweiften Wolfgang Orths Gedanken bereits ein Jahr voraus: Er freue sich schon auf das 19. Streetlife-Festival, "wahrscheinlich wird es am 19. Juli 2014 stattfinden".

90 Prozent der 49 Gruppen stehen bereits fest, verriet Wolfgang Orth. Welche Band sein Favorit ist, wird er aber vermutlich niemandem verraten.

Gestern trafen sich Streetlife-Helfer zu einer kurzen "Dankeschön-Party" vor dem topos.

(RP)
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