Lokalsport RTHC-Team rudert bei Themse-Regatta

Leverkusen/London · Seit der Premiere im Jahr 1839 findet die Henley Royal Regatta ohne Unterbrechung in dem Londoner Vorort statt. Nach zwei vergeblichen Anläufen will eine Mannschaft aus Leverkusen endlich eine wertvolle Trophäe gewinnen.

 Die Zuschauer müssen einen Dresscode befolgen, um das Rennen anschauen zu können.

Die Zuschauer müssen einen Dresscode befolgen, um das Rennen anschauen zu können.

Foto: Henley Royal Regatta Photographs

Sie ist neben dem Tennisturnier in Wimbledon und dem Pferderennen in Ascot der Inbegriff britischer Sporttradition: die jährliche Henley Royal Regatta auf der Themse. Hier treffen die weltbesten Ruderer aufeinander und wetteifern um Trophäen, die aufgrund ihres Aussehens und vor allem Geldwertes diesen Namen auch verdienen. Nicht selten werden die edlen Pokale - die zuvor von der Öffentlichkeit bewundert werden dürfen - von Mitgliedern des englischen Königshauses übergeben. Das dürfte ein weiterer Ansporn für Felix Krane und seine Vereinskollegen vom RTHC Bayer Leverkusen sein, denn sollten sie beim Prince of Wales Challenge Cup gewinnen, könnten sie den "Pott" vom britischen Thronfolger höchstpersönlich in Empfang nehmen.

 Im vergangenen Jahr scheiterten die beiden Boote des RTHC Bayer Leverkusen in London erst im Halbfinale.

Im vergangenen Jahr scheiterten die beiden Boote des RTHC Bayer Leverkusen in London erst im Halbfinale.

Foto: RTHC

Am Dienstag reist das zehnköpfige Team - acht Ruderer, Steuermann und Trainer Ralf Müller - nach London. Im Gepäck haben sie zwei Boote: den Riemenvierer (mit Steuermann) und den Doppelvierer. Im vergangenen Jahr hatten die Leverkusener zweimal Pech: Sowohl im Prince of Wales Callenge Cup (Doppelvierer) als auch im Britannia Challenge Cup (Riemenvierer) unterlag die Mannschaft im Halbfinale gegen die späteren Titelgewinner Leander Club und Taurus Boat Club. "Der Wettkampfmodus ist knallhart. Die Boote starten im K.o.-System, immer zwei gegeneinander. Die Organisatoren gestalten den Rennplan vorab so, dass die Favoriten möglichst hohe Chancen haben, das Finale zu erreichen", sagt Felix Krane.

Der 23-Jährige freut sich trotzdem schon sehr auf den Ausflug in den Westen von London. Rund um das sportliche Event in Henley-on-Thames habe sich mit der Zeit ein teilweise skurriles soziales Ereignis entwickelt. "Die Mitglieder des Vereins Leander tragen auf ihren Jacketts ein Abzeichen mit einem rosafarbenen Nilpferd, die Damen kommen mit riesigen Hüten aufs Gelände, die Herren in auffälligen Kombinationen, gern rot-weiß gestreift oder noch schriller", erzählt der RTHC-Ruderer. Noch seltsamer sei allerdings, dass sich direkt an der Strecke auch private Boote mit Zuschauern auf dem Wasser bewegen. "Das ist in etwa so, als würde man einen Marathon auf die Strecke des Kölner Rosenmontagszuges schicken", vergleicht Krane.

Die Rennstrecke von Henley ist eine Meile und 550 Yards (2,112 Kilometer) lang, entlang der Ufer sind Tribünen, Pavillons und Zelte aufgebaut, auf und in denen sich die High Society tummelt und wo abends das junge Publikum feiert. Bei dieser Aussicht gibt Krane zu: "Es gibt weltweit wohl kein Rennen, bei dem es weniger dramatisch ist, auszuscheiden, als die Henley Regatta."

(RP)
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